Healthcare Branche fehlt Logistikstrategie für den Asien-Pazifik-Raum

Standort-Ranking: Singapur, Korea, Japan, Taiwan und China eignen sich am besten für den Aufbau eines asiatisch-pazifischen Hubs

  • Adrian Reisch
  • geschrieben am: 10.03.2011
  • Autor: Adrian Reisch (J&M Management Consulting)
  • gelesen: 4462 mal, zuletzt von Gast

Unternehmen der Healthcare Branche verfügen in der Regel über eine globale Logistikstrategie, versäumen es aber bislang, eine Supply Chain-Strategie speziell für den Wachstumsmarkt Asien-Pazifik zu entwickeln. Mögliche Folgen: Lange Lieferzeiten, eingeschränkte Lieferfähigkeit und hohe Transportkosten. Den Ergebnissen eines aktuellen Branchenreports von J&M Management Consulting zufolge nutzt erst gut jedes dritte Healthcare-Unternehmen ein zentrales Warenlager in APAC als Drehkreuz für die Belieferung der asiatisch-pazifischen-Länder.

Der Gesundheitssektor ist noch immer stark auf Europa und Nordamerika fokussiert. Das wird sich aber in Zukunft aufgrund der demografischen Entwicklung in APAC drastisch ändern. Bereits 2012 werden 27 Prozent der Umsätze des globalen Healthcare Marktes im Asien-Pazifik-Raum erwirtschaftet, 2015 voraussichtlich 40 Prozent.

APAC: Teil der globalen Lieferkette vs. eigene Logistikstruktur

Um an diesem Wachstum teilhaben zu können, müssen Unternehmen ihre Logistikstrategie für den Asien-Pazifik-Raum festlegen: "Ist es für mein Unternehmen besser, eine eigenständige Distributionsstruktur für APAC aufzubauen oder ist es sinnvoller, den Asien-Pazifik-Raum in mein globales Supply Chain Netzwerk zu integrieren? Unternehmen der Healthcare Branche stehen angesichts steigender Transportkosten unter Druck, die richtige Antwort auf diese essentielle Frage zu finden", sagt Dr. Adrian Reisch von J&M, Autor der Studie.

Wer sich dafür entscheidet, ein Drehkreuz für die Versorgung des asiatisch-pazifischen Raums aufzubauen, muss einen geeigneten Standort wählen. Innerhalb der Studie hat J&M infrage kommende Länder nach wirtschaftlichen und logistischen Kriterien wie beispielsweise Marktpotenzial, Lohnniveau oder Transportinfrastruktur bewertet. Das Ergebnis: Singapur, Korea, Japan, Taiwan und China eignen sich am besten für den Aufbau eines asiatisch-pazifischen Hubs.

Die Studie gibt einen Überblick über derzeitige globale Logistik-Netzwerke, den asiatisch-pazifischen Healthcare Markt, aktuelle und zukünftige Strategien für die Belieferung des Marktes sowie Best Practices.

Zur Studie: J&M Research hat für die Studie "Healthcare Logistics in Asia-Pacific - Improving logistics in the most important markets" Supply Chain- und Logistik-Leiter internationaler Unternehmen der Branchen Medizin-Technik (55 Prozent), Pharma (27 Prozent) und Diagnostik (18 Prozent) befragt. Im Schnitt erwirtschafteten die befragten Unternehmen im Jahr 2009 einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro.