Neue Bildgebung für Muskeln in Aktion

Professor Wakeling von der Simon Fraser University in Vancouver hat eine Ultraschall-Bildgebungsmethode entwickelt, die es erlaubt, Muskulatur in Aktion bildlich darzustellen, was bisher so nicht möglich war.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 25.01.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 2840 mal

Neue Software beschleunigt die Darstellung

Professor James Wakeling arbeitet mit einer Ultraschall-Methode, die Bewegungsabläufe dreidimensional darstellen kann sowie einer eigens entwickelten Software, die die Ultraschallsignale in einem geringen Zeitintervall von 90 Sekunden aufzeichnet und die gewonnen Daten schnell verarbeitet. Daraus werden dann 3-D-Karten der Muskelstrukturen erstellt. In der Veröffentlichung der Simon Fraser University wird diese Methode als Durchbruch für die bildliche Darstellung von Muskulatur in Aktion bezeichnet, denn 90 Sekunden kann eine untersuchte Person eine Muskelkontraktion halten. Bisherige Verfahren benötigten für eine vergleichbare Darstellung 15 Minuten, eine Zeitspanne, für die niemand seinen Muskel anspannen kann.
Der Schlüssel zu der kurzen Zeitdauer liege in der Art und Weise, wie die von Wakeling entwickelte Software die Daten verarbeite. 

Interne Veränderungen von Muskeln in Aktion aufzeichnen

Der kanadische Professor möchte mithilfe der neuen Bildgebungsmethode erforschen, wie sich Muskeln verändern, wenn sie arbeiten. Er möchte damit die bestehenden Muskelmodelle verbessern, um das Zusammenspiel aus Muskulatur und Skelettbestandteilen wie Gelenken besser zu verstehen.
Die neue Darstellungsmethode kann z.B. genau zeigen, wie sich die Form eines Muskels in Aktion verändert, wie sich die Muskelfasern verformen und welche Einflüsse das auf die mit den Muskeln verbundenen Skelettteile hat. Die neuen Einsichten und Erkenntnisse sollen dazu dienen, Softwareprogramme zu entwickeln, die die Ergebnisse von orthopädischen Operationen besser vorhersagen können.
Wakeling sagte, dass nun ganze neue Beobachtungen und Einsichten möglich seien und dass Untersuchungen, die bisher nicht möglich waren, durchgeführt werden könnten.