MRT wichtigstes Diagnoseverfahren bei Multipler Sklerose

Je stärker das Magnetfeld im Magnetresonanztomographen (MRT), desto früher und genauer können die für die Multiple Sklerose (MS) charakteristischen Veränderungen im zentralen Nervensystem sichtbar gemacht werden. Auf der vom 8. bis zum 10. Oktober in Köln stattfindenden 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) diskutieren Ärzte und Wissenschaftler die Fortschritte.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 02.10.2009
  • Autor: M. Heukenkamp
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MR-Hochfeldgeräte mit 7 Tesla Feldstärke haben bei der Untersuchung von Nervengewebe von MS-Patienten interessante Ergebnisse erbracht: nicht nur sind Läsionen im Gehirn oder Rückenmark deutlicher erkennbar, sondern es hat sich auch gezeigt, dass einzelne Entzündungsherde ein unterschiedliches Signalverhalten aufweisen. Die Gründe für dieses Phänomen sind noch nicht geklärt, die Wissenschaftler und Ärzte wollen sie auf ihrer 44. Jahrestagung in Köln diskutieren. Möglicherweise lassen sich aus den wahrgenommen Unterschieden Aussagen über den Charakter oder die Aggressivität des Entzündungsgeschehens und damit über den Krankheitsverlauf ableiten. Prognosen über letzteren sind derzeit so gut wie unmöglich. Mit differenzierteren Kenntnissen über individuelle Krankheitsverläufe ließen sich individualisierte Therapien entwickeln, was die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern würde.

7-Tesla-MR-Tomographen gibt es bislang nur einige in Deutschland, in der Regel wird mit Feldstärken von 1,5 oder 3 Tesla gearbeitet.

Eine Anmeldung zum Kongress ist über die Homepage der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) möglich.