Dosisreduktion in der CT des Stütz- und Bewegungsapparates

Neue Algorithmen der iterativen Bildrekonstruktion bringen in der Computertomographie (CT) des Stütz- und Bewegungsapparates (Muskel-Skelett-System) große Vorteile, erlauben Dosisverringerungen bis zu 50% und eine genauere Darstellung von Metallimplantaten.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 24.01.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 39860870703922 mal

Dosisreduktion in der CT

Die Reduktion der Strahlendosis in der Computertomographie (CT)  ist seit längerem ein wichtiges Thema in der Radiologie, denn das bildgebende Verfahren liefert zwar sehr genaue Bilder der Anatomie, setzt den Patienten aber einer vergleichsweise hohen Strahlenbelastung aus.

Iterative Bildrekonstruktion verbessert Bildqualität ohne höhere Dosis

In der CT des Stütz- und Bewegungsapparates (Muskel-Skelett-System) kann die Strahlendosis zum Beispiel durch die Verwendung von Algorithmen der iterativen Bildrekonstruktion verringert werden. Dr. Alban Gervaise, ein französischer Radiologe, hat auf dem letzten RSNA eine Reihe von Vorschlägen zum Thema Dosisreduktion vorgestellt, die viel beachtet und auch ausgezeichnet wurden.

Iterative Bildrekonstruktion ist besonders hilfreich, wenn es um die Analyse von Knochen- und Weichteilgewebe in der Nähe von Metallimplantaten geht. Normalerweise verlangt die Visualisierung von Metallmaterial eine Erhöhung der Parameter wie kVp (Einheit der Röhrenspannung)  und mAs (Einheit der Stromstärke), eine geringe Kollimierung (Schichtdicke) und einen niedrigen Pitchfaktor (Verhältnis von Tischvorschub zu Strahlkollimierung), alles Faktoren, die zu einer Erhöhung der Strahlenbelastung führen. Iterative Bildrekonstruktion verringert die Metall- und Streifenartefakte und trägt so dazu bei, dass eine Erhöhung der Strahlendosis im Zuge der Bildoptimierung vermieden werden kann.

Vorschläge zur Dosisreduktion

Daher solle die Iterative Bildrekonstruktion immer eingesetzt werden, wenn es sich irgend anbiete. Darüber hinaus könne die Strahlendosis über eine genaue Eingrenzung des Scanbereichs verringert werden, so werde nur genau nur der Bereich gescant, wo das Problem vermutet werde oder liege.

Die Optimierung von Röhrenstrom und Röhrenspannung bleibt ein sensibles Thema“, wird Dr. Gervaise in dem Artikel auf  AuntMinnie zitiert, „sie müssen der Untersuchungsart und den Körperbesonderheiten des Patienten angepasst werden.“ Darüber hinaus sei in der klinischen Praxis stets zu prüfen, ob anstelle der CT ein Ersatzverfahren wie Ultraschall oder die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden könnte. In seinem Vortrag ging Dr. Gervaise auf die Besonderheiten ein, die bei der CT-Untersuchung bestimmter Teile des Muskel-Bewegungssystems zu beachten sind und gab detaillierte Informationen zur Regelung einzelner Parameter der CT. Sie werden in dem Artikel zum Thema ausführlicher dargestellt.