CAD-Software verbessert Lungenbildgebung

Eine neue CAD-Software ist in der Lage, auf Lungen-Angiographie-Aufnahmen unerkannte Lungenembolien aufzuspüren.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 09.01.2014
  • Autor: M. Heukenkamp
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CAD-Software entdeckt drei von vier unerkannten Fällen

Lungenembolien werden in der Auswertung nicht selten übersehen, z.B. wenn die Lungen-Aufnahmen der Angiographie von schlechter Bildqualität sind oder das verstopfte Gefäß sehr klein ist. Dr. Seth Kligerman: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass in der Angiographie Lungenemoblien übersehen werden, besonders in Fällen mit isolierter subtiler Embolie oder in suboptimalen Untersuchungen, die beeinträchtigt werden durch schlechte Bildqualität, Bildartefakte oder Atmungsbewegungen.
Der Wissenschaftler hatte über Jahre hinweg beobachtet, dass solche Fälle relativ häufig vorkommen. Er wollt das Problem weiter untersuchen und stellte erst einmal fest, dass es keine Studien zur Prävalenz gab. Er analysierte daraufhin über 6.000 Untersuchungen, die über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt worden waren. Er fand 53 Fälle, bei denen eine Lungenembolie bei der Auswertung der Lungen-Angiographie übersehen worden war. Die Wissenschaftler setzten dann die von Philips Healthcare entwickelte CAD (computer-aided detection)-Software zur Analyse dieser Fälle ein. Das Programm fand 41 der übersehenen 53 Fälle in der Auswertung heraus, das sind 77,4 Prozent.

Noch nicht im klinischen Einsatz

Noch handelt es sich bei der Software um einen Prototyp, der noch nicht von der U.S. Food and Drug Administration evaluiert wurde. Dr. Kligerman wünscht sich aber schon ihren klinischen Einsatz: „ […] es ist ein erstaunliches Stück Technologie und ich wünschte, ich könnte es in meiner klinischen Praxis nutzen. […] Wenn die Software zur Verfügung stünde, dann würde ich sie bei allen Lungen-Angiographien einsetzen, die von den Radiologen erst einmal als negative beurteilt wurden. Die Zeit, die die Software für die Untersuchung einer Aufnahme benötigt, ist minimal (durchschnittlich 37,5 Sekunden).
Negativ bleibt anzumerken, dass die CAD-Software auch falsch-positive Befunde produzieren kann.