Erfolgreiche Online-Ausbildung zum Strahlentherapie-Experten

An der Uni Heidelberg haben vier Medizinphysiker erfolgreich den berufsbegleitenden Aufbau-Studiengang „Advanced Physical Methods in Radiotherapy“ absolviert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 13.01.2014
  • Autor: M. Heukenkamp
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Individuelle Bestrahlungsplanung wie bei einer
Behandlung am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT
ist ein Schwerpunkt des Online-Studiengangs
zu modernen Methoden der
Strahlentherapie an der Universität Heidelberg.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Experten für die Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung muss sehr genau geplant werden. Das beginnt bei der Bildgebung zur präzisen Bestrahlung, schließt exakte Dosisberechnungen und ein therapeutisches Zeitmanagement ein und setzt die Kenntnis der neuesten strahlentherapeutischen Verfahren und ihrer Möglichkeiten voraus. Bislang sind Experten Mangelware. Professor Dr. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie und des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT: „Momentan gibt es weltweit noch zu wenige Spezialisten für diese sehr präzisen, aber auch sehr komplexen Bestrahlungstechniken zur Behandlung von Tumoren. Wir hoffen, mit diesem Studiengang die Lücke ein Stück weit zu füllen.“ Um mehr Fachleute auszubilden, hat die Uni Heidelberg einen den berufsbegleitenden Aufbau-Studiengang „Advanced Physical Methods in Radiotherapy“ eingeführt, der das Medium Internet zur Vermittlung der Inhalte nutzt.

Der souveräne Umgang mit modernen Bestrahlungsarten wie der Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT), der bildgesteuerten Strahlentherapie oder der Protonen- und Schwerionentherapie lässt sich in Europa nur an wenigen Kliniken mit entsprechender Ausstattung bzw. Bestrahlungsanlagen erlernen. Um einem möglichst weiten Kreis an Interessenten die Weiterbildung zugänglich zu machen, läuft ein Großteil des zweijährigen Studiengangs über das Internet: In Online-Vorträgen, die jederzeit abgerufen werden können, vermitteln internationale Experten die theoretischen Grundlagen der verschiedenen Bestrahlungstechniken; dazu kommen virtuelle Treffen, bei denen die Referenten Fragen beantworten und mit den Studierenden diskutieren."

Gute Voraussetzungen für die praktische Ausbildung

Für den praktischen Teil der Ausbildung gibt es in Heidelberg mit dem Training am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT sehr gute Voraussetzungen. Dort wird z.B. zur Teilchen-Therapie geforscht, die seit einiger Zeit bei bestimmten Tumor-Arten erfolgreich eingesetzt wird. Die Erkenntnisse aus der Arbeit mit dieser Therapieform fließen in die Ausbildung ein. Darüber hinaus sind Workshops und Praktika am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg Teil des Ausbildungsprogramms.

Die ersten vier Absolventen sind jetzt fertig, sie stammen aus Europa, Südamerika, den USA und Singapur. Es folgen bereits 16  weitere Teilnehmer in zwei folgenden Jahrgängen. Weitere Informationen zu Ausbildung und Studium der Medizintechnik finden sie auf der verlinkten Seite.