Neue Exportstrategien für die deutsche Gesundheitswirtschaft
Das Institut Arbeit und Technik (IAT) hat auf dem Gesundheitskongress des Westens, der derzeit in Köln stattfindet, ein neues Konzept für den Export deutscher Gesundheitsprodukte vorgeschlagen.
Auf der Veranstaltung unter dem Titel „Exportchancen für Deutschland: Neue Märkte für die Gesundheitswirtschaft“ analysierte Stephan von Bandemer, Projektleiter am Institut Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen zunächst die derzeitige Exportsituation und trug dann Vorstellungen für ein neues Exportkonzept vor:
Die deutsche Gesundheitswirtschaft exportiere vornehmlich in die Industrieländer, etwa 50 Prozent der deutschen Medizintechnik- und Pharma-Exporte gehen in die Vereinigten Staaten und europäische Länder, während aufstrebende und bevölkerungsreiche Schwellenländer wie
- Brasilien,
- Russland,
- Indien,
- China und
- Südafrika
mit einem niedrigen Export-Anteil von ca. 7 Prozent zu wenig Gewicht hätten. Dabei seien die Möglichkeiten und Angebote der deutschen Gesundheitswirtschaft sehr gut und könnten für eine Verbesserung der Exportsituation genutzt werden. Exporterfolge hingen von der „die Organisation von Systemlösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ ab. Dazu müssten Produkte und Dienstleistungen kooperativ von Unternehmen der Medizintechnik und Pharmaindustrie und Dienstleistern aus den Bereichen Krankenhaus, Rehabilitation und Pflege entwickelt werden. Auch die Forschung solle integriert werden. Bandemer schlug Gemeinschaftsinitiativen vor, die auch als Instrument der Außenwirtschaftförderung angesehen und gefördert werden müssten.
Das Institut Arbeit und Technik (IAT) ist die Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum.
Der Gesundheitskongress des Westens ist der Leitkongress der Gesundheitswirtschaft für Nordrhein-Westfalen und findet zur Zeit (14. und 15. März) in Köln statt. Folgende und weitere Themen stehen auf dem Programm: Telemedizin, Medizinische Versorgung und ambulante Medizin optimieren, Arbeiten im Zukunftssektor Gesundheit: Wege aus der Personalkrise.