Mit Endosonografie Sarkoidose sicherer erkennen

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) empfiehlt zur sicheren Diagnose der Lungen-Sarkoidose den Einsatz der Endosonografie, weil das Verfahren die Krankheit sicherer erkennt und weniger Risiken birgt als die sonst eingesetzte Methode.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 07.10.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Gefährliche Gewebserkankung sicher erkennen

Bei der Sarkoidose handelt es sich um eine systemische Bindegewebserkrankung, deren Ursachen bislang nicht bekannt sind und die besonders das Lungengewebe und die Lymphknoten befällt. Sie geht einher mit der Bildung von Granulomen (Gewebsverdickungen) im betroffenen Gewebe. Um die Lungen-Sarkoidose sicher zu diagnostizieren, wird bislang die Bronchoskopie eingesetzt, während derer dann eine Gewebsentnahme (Biopsie) erfolgt. Diese ist notwendig für eine sichere Diagnose, denn die Granulome sind in der Bildgebung nicht eindeutig von anderen Gewebsveränderungen wie Tumoren zu unterscheiden.

Endosonografie zur Diagnostik der Sarkoidose heranziehen

Wie die Fachgesellschaft in einer Pressemitteilung erklärte, kann die endosonografisch gesteuerte Feinnadelbiopsie wesentlich sicherer und effizienter zur Diagnose der Sarkoidose der Lunge eingesetzt werden, als die Bronchoskopie mit Biopsie. Die DEGUM empfiehlt den Einsatz des Ultraschallverfahrens aufgrund einer internationalen Studie, die von Wissenschaftlern an 304 Patienten aus 14 Zentren in Brasilien und Europa durchgeführt wurde. Während die Bronchoskopie mit Biopsie mit Biopsie lediglich 50 Prozent der Fälle richtig erkannte, so waren es bei der die endosonografisch gesteuerte Feinnadelbiopsie 80 Prozent. Dr. med. Christian Jenssen, Sprecher des DEGUM-Arbeitskreises Endosonografie und Chefarzt des Fachbereichs Innere Medizin am Krankenhaus Märkisch-Oderland in Strausberg: „Die Ergebnisse sind eindeutig und sprechen dafür, die Endosonografie zur Diagnostik der Sarkoidose heranzuziehen.

Genauer und sicherer

Zur deutlichen höheren Effizienz des Verfahrens erklärt die DEGUM. dass die endosonografischen Spezialgeräte die Gewebeschichten unterhalb der Schleimhautoberfläche sichtbar machen könnten und der Arzt könne das Bisopsie-Instrument mit einem an der Spitze befindlichen miniaturisierten Ultraschallkopf in die Atemwege einführe.  „So kann der Untersucher die Nadel auf dem Weg in den Lymphknoten beobachten und den gesamten Punktionsvorgang gezielt durchführen und sicher kontrollieren.“
Darüber hinaus ist das Diagnoseverfahren sicherer als die bronchoskopische Lungenbiopsie, weil es nicht zur einem Lungenkollaps kommen kann, denn die Gewebsentnahme wird gezielt aus den Lymphknoten und nicht aus Lungengewebe vorgenommen.
Dr. Jenssen: „Die Endosonografie hat sich im letzten Jahrzehnt – in der Lungenheilkunde, in der Viszeralmedizin, aber auch in vielen anderen Bereichen der Medizin – zu einer interdisziplinären Schlüsselmethode entwickelt. Es ist an der Zeit, ihr diagnostisches und therapeutisches Potenzial auf hohem Niveau auszuschöpfen.

Die Studie wurde in unter dem Titel „Endosonography vs conventional bronchoscopy for the diagnosis of sarcoidosis: the GRANULOMA randomized clinical trial” im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.