Diagnostische Bildgebung für an Krebs erkrankte Kinder

Leipziger Kinderradiologen und Nuklearmediziner haben die Kombination von Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Untersuchung krebskranker Kinder eingesetzt und bestätigen die Qualität und Sicherheit des Bildgebungsverfahrens.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 28.02.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Prof. Regine Kluge und Prof. Franz Wolfgang Hirsch
haben am Universitätsklinikum Leipzig den Einsatz
von PET/MRT bei Kindern getestet.
Foto: Stefan Straube/ UKL

Krebskranke Kinder vor Strahlung schützen

Die Mediziner vom Leipziger Universitätskrankenhaus haben ein PET/MRT-System, in dem beide Verfahren simultan eingesetzt werden können, zur Untersuchung von Kindern mit Verdacht auf Erkrankung an einer gefährlichen Krebsart eingesetzt und zwar anstelle der sonst üblichen Kombination aus Computertomographie (CT) und PET. Diese zeigt die Tumoren und stellt zugleich ihre Stoffwechselaktivität und Ausbreitungsmuster dar. Jedoch ist die CT dasjenige Bildgebungsverfahren, das die Patienten der höchsten Strahlenbelastung aussetzt und daher insbesondere für Kinder, deren Organismus und Gewebe viel empfindlicher für Beschädigungen durch ionisierende Strahlung reagiert, ungeeignet.

Prof. Franz Wolfgang Hirsch, Leiter der Abteilung für Kinderradiologie am Universitätsklinikum Leipzig: „Bei Kindern versuchen wir daher, auf die Computertomographie zu verzichten.  […] Dieses Risiko möchten wir vermeiden, gleichzeitig brauchen wir gerade bei schwer krebskranken Kindern aber vergleichbar aussagekräftige und verlässliche Bilddaten für die Diagnose und Therapieplanung.

PET/MRT positiv getestet

Am UKL wurde ein PET/MRT-System im September 2011 in Betrieb genommen und von Kinderradiologen und Nuklearmedizinern seitdem in der Untersuchung krebskranker Kinder getestet. Die durchweg positiven Testergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Pediatric Radiology“ veröffentlicht. PET/MRT sei nicht nur das schonendere Verfahren, sondern liefere auch genaue und geeignete Bilder für die Diagnosestellung und Therapieplanung/-begleitung.

Nuklearmedizinerin Prof. Regine Kluge:  Anhand dieser Daten können wir die sehr individuelle Therapie für unsere kleinen Patienten planen und entsprechend auch die Wirksamkeit kontrollieren. Dass wir nun dabei im Vergleich zur PET/CT problemlos auf den größten Teil der Strahlenexposition verzichten können, ist eine wichtige Erkenntnis und ein sehr großer Vorteil des PET/MRT. Die Zukunft wird zeigen, ob und inwieweit sich die PET/MRT bei Tumoren im Kindesalter zu einer Routine-Bildgebungsmethode entwickeln wird.