Brust-Tomosynthese sensitiver als Mammographie

Eine Studie schwedischer Wissenschaftler hat die Diagnose-Sensitivität der Brust-Tomosynthese mit der der digitalen Mammographie verglichen und festgestellt, dass die Radiologen anhand von Brust-Tomosynthese-Aufnahmen 10 Prozent mehr Krebsfälle entdecken konnten.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 19.06.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Die auf AuntMinnie vorgestellte Studie wertete Untersuchungsergebnisse aus einem Zeitraum von zwei Jahren (2006-2008) aus. Die Radiologen-Gruppe um Tony Svahn, PhD, vom Universitätskrankenhaus der Universität Malmö in Schweden, verglich die Fähigkeit von Radiologen, korrekt Tumoren zu diagnostizieren, anhand von Aufnahmen, die aus der Brust-Tomosynthese stammten und anderen, die aus der digitalen Zwei-Ebenen-Mammographie stammten. Alle Aufnahmen stammten dabei von Siemens-Geräten. Dabei lag die mittlere Parenchymdosis jeweils etwa beim gleichen Wert. Die Aufnahmen wurden einer Gruppe von Radiologen vorgelegt, die eine Bewertung der gefundenen Auffälligkeiten vornahm. Die Ärzte hatten vorher eine Ausbildung zu den Darstellungsmöglichkeiten der beiden Verfahren durchlaufen. Svahn und die Kollegen seiner Forschergruppe fanden heraus, dass die Radiologen etwa 10 Prozent mehr Brustkrebsfälle anhand der Tomosynthese-Aufnahmen korrekt diagnostizieren konnten. Die Brust-Tomosynthese hatte eine Sensitivitätsrate von 90 %, die digitale Mammographie nur von 79 %. Die falsch-positiven Befunde beider Verfahren waren vergleichbar hoch.

Unsicherheiten bei der digitalen Mammographie entstehen insbesondere aufgrund des sog. Bildrauschens, das feine Strukturveränderungen im Brustgewebe überlagern kann, so dass mögliche Tumoren nicht erkannt werden können. Die Brust-Tomosynthese liefert hingegen Schichtbilder, die eine dreidimensionale Rekonstruktion des Gewebes ermöglichen, die Gewebestrukturen sehr genau und klar darzustellen vermag. Daher ist das Verfahren besonders für die Früherkennung und die Abklärung von unklaren Fällen geeignet.

Die Studie wurde unter dem Titel „Breast tomosynthesis and digital mammography: a comparison of diagnostic accuracy“  in der Juniausgabe des British Journal of Radiology veröffentlicht. Auf der Website der Fachzeitschrift kann ein Abstract der Studie heruntergeladen werden.