7-T-MRT erreicht größte Sicherheit bei der Voraussage von MS
Britische Wissenschaftler haben mit einem Magnetresonanztomographen (MRT) mit hoher Feldstärke (7 Tesla) Patienten, bei denen Multiple Sklerose (MS) vermutet wurde, untersucht und konnten mit 100% das Vorliegen der Erkrankung bestätigen oder negieren.
T2-gewichtete MRT und ein spezielles Scan-Protokoll
Wie auf AuntMinnie berichtet, ist es den Wissenschaftlern vom Universitätsklinikum der Nottingham University gelungen, mit Hilfe der T2-gewichteten Hochfeld-MRT und eines speziell entwickelten Scan-Protokolls in einer Studie gelungen, korrekt zwischen MS-Fällen und anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Dafür waren 25 Patienten aus der neurologischen Abteilung des Universitätsklinikums, deren Gehirne Auffälligkeiten aufwiesen, die den Verdacht auf eine entstehende Multiple Sklerose nahelegten, per 7-T-MRT untersucht worden. Vorherige Untersuchungen hatten keine klare Diagnose zugelassen. Bei 80% der Untersuchten wurden die Auffälligkeiten im Gehirn korrekt als beginnende MS erkannt, bei den anderen 20 % ließen sich die Läsionen als durch andere Probleme verursacht erkennen. Die MS-verdächtigen Läsionen konnten mithilfe eines eigens erarbeiteten Identifizierungsmusters richtig gedeutet werden. Bedauerlicherweise stehen 7-T-Magnetresonaztomographen bislang nur in Forschungseinrichtungen zur Verfügung. Es könnte in Zukunft aber möglich sein, auf der Grundlage der britischen Forschungen auch für die T2-gewichtete 3-T-MRT zuverlässige MS-Idenfizierungsalgorithmen zu entwickeln.
Neue, zuverlässige MS-Diagnose in Sicht
Damit könnte in Zukunft in der Neurologie eine zuverlässige neue Schnellmethode zur korrekten und nicht-invasiven Diagnose von MS-Erkrankungen zur Verfügung stehen. Für die Patienten könnte das bedeuten, dass unangenehme Untersuchungen wie die Lumbalpunktion nicht mehr durchgeführt werden müssten. Dr. Niraj Mistry, einer der Wissenschaftler an der Nottingham University, dazu: „Es gibt noch immer einen hohen Bedarf an Methoden zur Diagnose der Multiplen Sklerose. Manche Patienten, bei denen eine MS vermutet wird, warten lange, bis eine korrekte Diagnose gestellt wird und das trotz wiederholter Tests wie der im Krankenhaus durchgeführten MRT-Untersuchungen und Lumbalpunktionen.“