Ultraschall in der Schwangerschaft schwieriger bei Übergewicht

Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) können bei stark übergewichtigen Schwangeren die Ultraschallsignale nicht tief genug eindringen, so dass die Ultraschallaufnahmen vom Ungeborenen weniger aussagekräftig sind.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 28.11.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Fettleibigkeit als Risikofaktor für Mutter und Kind

Starkes Übergewicht, so wird in der Pressmitteilung der Fachgesellschaft DEGUM ausgeführt, sei mit Risiken für die Mutter und auch für das ungeborene Kind verbunden. Professor Dr. med. Ulrich Gembruch, Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am Universitätsklinikum Bonn: „Mehrere Studien belegen, dass mit dem Ausmaß der Fettleibigkeit der werdenden Mutter auch die Häufigkeit von Fehlbildungen beim Kind, wie etwa Herzfehler, sogenannte Neuralrohrdefekte wie der ‘offene Rücken’ und Fehlbildungen an Armen und Beinen deutlich zunehmen.“
Neben den physiologisch bedingten Risken treten auch noch weitere auf: die Ultraschalluntersuchungen liefern weniger aussagekräftige Bilder, da die Signale, die Ultraschallsonde aussendet, nicht so tief in den Körper der Schwangeren eindringen können und also auf ihrem Weg zum Kind aufgehalten werden. Die DEGUM verweist auf eine Studien der amerikanischen Wissenschaftlerin Beryl Benacerraf, Ultraschallexpertin und Professorin für Radiologie an der Harvard-Universität, die zeigen, „dass vor allem in der frühen Phase der Schwangerschaft ein Ultraschall bei adipösen Frauen wenig brauchbare Bilder bringt“. So würden zum Beispiel angeborene Herzfehler, die relativ häufig vorkommen und normalerweise beim pränatalen Ultraschall auch gut erkennt werden können, bei den  ungeborenen Kindern adipöser Schwangerer seltener korrekt erkannt.

Ultraschalluntersuchung dem Problem anpassen

Die DEGUM rät dazu, Ultraschalluntersuchung bei fettleibigen Schwangeren in sitzender Position durchzuführen oder in der Seitenlage, so könne ein gutes Schallfenster entstehen. Auch ein vaginaler Ultraschall sei angebracht, darüber hinaus könne der Fötus in eine für die Sonografie geeignete Position gebracht werden. Prof. Ulrich Gembruch: „Grundsätzlich geht es darum, eine möglichst kurze Distanz zwischen dem Fötus im Uterus beziehungsweise seinen Organen und der Ultraschallsonde herzustellen. Trotz technischer Fortschritte sind Ultraschallaufnahmen bei stark übergewichtigen schwangeren Frauen eine große Herausforderung.