Ultraschall gegen Schlaganfall

Amerikanische Neurologen arbeiten an einem Verfahren, bei dem Blutgerinnsel im Gehirn nach einem Schlaganfall per Ultraschall aufgelöst werden können.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 19.02.2010
  • Autor: M. Heukenkamp
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Ultraschall vs. Schlaganfall

Per Magnetresonanztomografie (MRT) können
die Blutgerinnsel genau lokalisiert werden
Quelle: InSightec | TechnologyReview

Eingriffsfreie Methode

Die bei einem Schlaganfall entstehenden Blutgerinnsel verstopfen die Gefäße und führen zu einer Blockierung der Blut- und damit der Sauerstoffversorgung größerer Hirnbereiche. Sie müssen möglichst schnell aufgelöst werden, um großräumige Schädigungen des Hirngewebes zu vermeiden. Bisher wird das medikamentös gemacht, wobei das Medikament gespritzt oder mit einem Katheter an die betroffene Stelle transportiert wird (intraarterielle Katheterthrombolyse).

Die von Neurologen an der kalifornischen Universität in San Diego entwickelte Methode nutzt hoch fokussierte Schallwellen, die auf das Gerinnsel gerichtet werden und es so auflösen. Gearbeitet wird dabei mit einem speziellen Ultraschallgerät, das von der israelischen Firma InSightec entwickelt wurde.

Verfahren noch in der Entwicklung

Die neue Methode wurde bereits erfolgreich an Tieren getestet. Für den Einsatz am Menschen sind noch einige Probleme auszuräumen. So muss sichergestellt werden, dass die Schallwellen ganz genau auf das Gerinnsel gerichtet sind und keine umliegenden Hirnbereiche zerstört werden. Hier soll die bildgebende Diagnostik helfen: Per Magnetresonanztomografie (MRT) können die Blutgerinnsel genau lokalisiert werden. Die Forscher möchten Ende 2011 mit Tests an Patienten beginnen.