Siemens: berührungsfreie Bildgebung im OP

Wie Siemens Healthcare mitteilte, hat das Unternehmen ein System entwickelt, das es Chirurgen während einer Operation ermöglichen soll, radiologische Aufnahmen vom Patienten aufzurufen, ohne dabei irgendein Gerät berühren zu müssen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 23.02.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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© Siemens Healthcare

Besonders in der minimal-invasiven Chirurgie, bei der der Körper des Patienten nicht wirklich geöffnet wird, sind die Chirurgen auf eine gute bildgebende Diagnostik angewiesen. Mit Hilfe von Bildern aus der Magnetresonanztomographie (MRT) oder der Computertomographie (CT) werden die Operationen im Vorfeld genau geplant und vorbereitet. Die Aufnahmen müssen dem Chirurgen den eigenen Blick ins Körperinneren ersetzen. Auch während der Operation ziehen die Ärzte daher die Aufnahmen zu Rate. Aufgrund der hohen hygienischen Anforderungen im Operationssaal sollte es möglichst zu keinen Berührungen mit Touch-Displays, Tastaturen oder anderen Geräten kommen. Genau dafür hat Siemens Healthcare seine Bewegungserkennung der Xbox 360 entwickelt. Die Technologie, die dem System zugrunde liegt, ist die Kinect-Technik von Microsoft, wie sie für Spielkonsolen verwendet wird. Sie erkennt Bewegungen und setzt sie um, so dass der bediente Computer darauf reagiert. Die Handgesten des Chirurgen werden über ein speziell entwickeltes Erkennungssystem identifiziert, das einzelne Aktionen mit entsprechenden Handlungen am Computer verknüpft. Bewegt der Arzt z.B. die Hände von einander weg, so wird der auf dem Display dargestellte Bildausschnitt vergrößert; analoge Vorgänge sind den meisten Nutzern von den Displays ihrer Smartphones geläufig. Mit anderen Handgesten kann der Arzt in Dateisystem browsen oder einzelne Dateien/Aufnahmen aufrufen.

Im Moment ist das System noch im Stadium der technologischen Testung. Ab Herbst, so wird in der Pressemitteilung von Siemens angekündigt, sei geplant, es im klinischen Bereich zu testen.