Neues Röntgenverfahren zeigt Zellstrukturen im Gehirn

Schweizer Wissenschaftler haben mit einem neuen Röntgenverfahren Weichteilstrukturen im Kleinhirn abgebildet und sogar Zellen sichtbar gemacht.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 11.08.2010
  • Autor: M. Heukenkamp
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Weisse Hirnsubstanz (orange) unterscheidet sich von zwei Typen grauer Hirnsubstanz (blau: Stratum granulosum; gelb: Stratum moleculare). Auch Blutgefässe (rot) und einzelne Zellen (unteres Bild) sind klar zu erkennen. © Martin E. Schwab/SNF

Phasenkontrastbildgebung misst abgelenkte Röntgenstrahlen

Vorweg: die Untersuchungsmethode ist nicht für lebende Patienten geeignet, weil die eingesetzte Strahlendosis gefährlich hoch ist. Das Besondere an der Phasenkontrastbildgebung ist, dass nicht die vom Gewebe absorbierten, sondern die abgelenkten Röntgenstrahlen aufgefangen und zur Bildgebung verwendet werden. Röntgen eignet sich sonst zur scharfen Darstellung von Körperstrukturen in hohen Kontrastbereichen, z.B. Knochen. Für die Darstellung von Blutgefäßen z.B. setzt man effektiver die Magnetresonanztomografie ein. Die Phasenkontrastbildgebung, die übrigens ohne Kontrastmittel auskommt, überwindet die dem traditionellen Röntgen gezogene Grenze und macht auch weiche Gewebsformen scharf sichtbar.

Gefördert wurde das Forschungsprojekt vom  Schweizerischer Nationalfonds  zur Förderung der wissenschaftlichern Forschung (SNF).