Neuer Siemens-Computertomograph schneller, präziser, schonender
Ein neuer Computertomograph (CT) von Siemens Healthcare, Somatom Force, wird zur Zeit an Medizinischen Fakultät Mannheim zur Untersuchung von Patienten eingesetzt und klinisch-wissenschaftlich evaluiert.
Schneller als der Herzschlag
Beim Somatom Force, so ist den Pressemitteilungen der Universität Heidelberg und des Herstellers zu entnehmen, handelt es sich um ein Dual-Source-Gerät, das mit je zwei Strahlungsröhren und Detektor-Systemen arbeitet und so mit besonders hoher Geschwindigkeit Aufnahmen erzeugen kann. Auf dieses Weise können unwillkürliche Körperbewegungen wie der Herzschlag oder Thoraxbewegungen durch das Atmen zeitlich unterlaufen werden, so dass trotz der Bewegung präzise Aufnahmen von Herz und Lunge entstehen.
Dosis auf ein Minimum reduziert
Einer der Haupteinwände gegen den Einsatz der Computertomographie als bildgebendes Verfahren zur Diagnose ist die hohe Strahlenbelastung, der die Patienten ausgesetzt werden. Das neue Siemens-Gerät kommt mit einer deutlich geringeren Strahlung aus als bisherige Tomographen. Technisch wird das möglich durch den Einsatz einer neu entwickelte Vectron- Röntgenröhre, die mit einer sehr niedrigen Röhrenspannung arbeitet. So lässt sich die für CT-Untersuchungen übliche Strahlendosis etwa halbieren. Am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) gelang es sogar, die Dosis bei bestimmten Untersuchungen noch weiter zu reduzieren, und zwar auf ein Zehntel. Dr. Thomas Henzler vom Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin: „Die Dosisreduktion ist schlicht atemberaubend“.
CT auch für sensible Patienten
Bislang war eine CT-Untersuchung, die mit der Gabe von Kontrastmitteln verbunden war, für nierengeschädigte Patienten ausgeschlossen. Die extrem kurzen Aufnahmezeiten des Somatom Force aber ermöglichen auch eine drastische Reduzierung des Kontrastmittels, so dass das Verfahren auch Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion zugemutet werden kann. In der Krebsnachsorge kann der Tomograph aufgrund der schonenden Untersuchung zur Kontrolle eingesetzt werden.