Neue MRT-Technik könnte Häufigkeit falsch-positiver Brustkebs-Befunde verrringern

Eine in der Online-Ausgabe von Radiology veröffentlichte amerikanische Studie zeigt, dass die Messung der Wasservereilung im Brustgewebe dazu beitragen könnte, die Häufigkeit von falsch-positiven Brustkrebs-Befunden deutlich zu reduzieren und unnötige Biopsien zu vermeiden.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 08.10.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Die dynamische kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie (dynamic contrast-enhanced MRI [DCE-MRI]) hat sich in den vergangenen als sehr effektives und strahlungsfreies Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs entwickelt. Doch ist die Zahl an falsch-positiven Befunden relativ hoch, weil auf den Aufnahmen bösartige nicht von gutartigen Läsionen im Gewebe unterschieden werden können. Deshalb muss es ein wichtiges Anliegen sein, Verfahren zu entwickeln, die dieses Manko ausräumen. Eine Methode dafür bietet sich die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomografie (diffusion-weighted imaging [DWI]), mit deren Hilfe der sichtbare Diffusionskoeffizient (apparent diffusion coefficient [ADC]) der Wasserverteilung bestimmt werden kann. Gesundes Gewebe hat einen hohen Diffusionskoeffizienten, da das Wasser frei diffundieren kann. In bösartigem Gewebe ist die Zelldichte höher, das Wasser diffundiert langsamer und der Koeffizient ist niedriger. Forschungen habe gezeigt, dass die DWI ein vielsprechendes Verfahren zur Unterscheidung von bösartigen und gutartigen Läsionen im Brustgewebe ist.

Für ihre Studie untersuchten die Studienleiterin Dr. Partridge und ihre MitarbeiterInnen die DWI-Ergebnisse von nicht-bösartigem Läsionen von 165 Patientinnen. Das Verfahren erkannte korrekt 46 Prozent als nicht-bösartig und bestätigte die Ergebnisse der Biopsien, die nach der dynamischen kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie durchgeführt worden waren, weil deren Ergebnisse auf bösartiges Gewebe hatten schließen lassen.

Dr. Partridge: „Wir sind begeistert zu sehen, dass die Zahl falsch-positiver Befunden reduziert werden könnte. DWI gibt uns zusätzliche mikrostrukturelle Informationen, um Läsionen einschätzen zu können. Wir können den sichtbaren Diffusionskoeffizienten nutzen, um Fälle, in denen eine Biopsie unnötig ist, zu erkennen.“

Die Studie erschien unter dem Titel „Nonmalignant Breast Lesions: ADCs of Benign and High-Risk Subtypes Assessed as False-Positive at Dynamic Enhanced MR Imaging” in der Radiology, dem Journal der Radiological Society of North America (RSNA).