Mini-EKG sendet Daten an Kardiologen
In der Lübecker Herzchirurgie wird einem Patienten ein miniaturisiertes Langzeit-EKG ohne Operation injiziert. Das streichholzgroße Gerät zeichnet nicht nur Herzdaten auf, sondern kann sie auch an den behandelnden Arzt senden oder den Patienten selbst alarmieren.
So groß wie drei Streichhölzer
Wie die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mitteilte, wird an der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie am 28. Januar das weltweit erste miniaturisierte Langzeit-EKG subkutan eingesetzt. Da das Gerät so außerordentlich klein ist, bedarf es keiner OP mehr, sondern es kann unter die Haut injiziert werden. Trotz seiner Kleinheit soll es in der Lage sein, drei Jahre lang den Herzrhythmus des Trägers oder der Trägerin zu überwachen. Das ist besonders wichtig für die Kontrolle nach einer Operation aufgrund von Herzrhythmusstörungen: „Das kleine EKG erkennt Vorhof- wie auch Kammerrhythmusstörungen selbständig und speichert diese Episoden, so dass der Arzt nach Auslesung dieses Gerätes immer exakt über den Herzrhythmus des Patienten informiert ist und ihn somit deutlich zeitnaher und effektiver behandeln kann.“
Lückenlose telemedizinische Überwachung
Bei allen Herzproblemen ist es eine schnelle ärztliche Reaktion außerordentlich wichtig. Aus diesem Grunde wurde der „EKG event recorder“ (Reveal LINQ®) vom Hersteller, der amerikanischen Medizintechnikfirma Medtronic, daher mit der Möglichkeit ausgestattet, dem Arzt die Herzrhythmusdaten des Patienten automatisch durch drahtlose Übertragung online zuzusenden. Auf diese Weise kann der Patient nahezu lückenlos überwacht werden. Die Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie des UKSH ist nach eigenen Angaben die erste Einrichtung, die so eine lückenlose Betreuung und Überwachung von Patienten nach Operationen aufgrund von Herzrhythmusproblemen realisiert.