MedTech-Innovationen schneller in die Patientenversorgung

Der Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) hat auf seiner Konferenz „Umdenken: Neue Techniken - neue Erlöse im Krankenhaus“ am 23. Mai 2013 in Wiesbaden mit Experten über Hemmnisse und neue Möglichkeiten bei der Einführung von medizintechnischen Innovationen in die Praxis der Patientenversorgung diskutiert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 27.05.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Wie können Innovationen schneller für die Behandlung in Krankenhäusern und Arztpraxen nutzbar gemacht werden? Welche neuen Wege können dabei beschritten werden? Das waren zentrale Fragen, die auf der BVMed-Konferenz diskutiert wurden. Der Verband hatte Ärzte, Vertreter von Medizintechnik-Unternehmen und Berater als sachkundige Experten eingeladen.

Innovationsnetzwerke schaffen

Ein Vorschlag, wie der Innovationsprozess gut organisiert werden kann, sind Innovationsnetzwerke, in denen Forschungseinrichtungen und Firmen als die Schöpfer und Entwickler der Innovationen mit den Krankenhäusern und Ärzten als den Nutzern und Anbietern gegenüber den Patienten zusammenarbeiten. Dafür gebe es auch bereits erfolgreiche Vorbilder in den USA und auch in Europa. Durch gelungenes Innovationsmanagement im Rahmen solcher Netzwerke kann nicht nur die Behandlungsqualität verbessert, sondern es können auch Kosten eingespart werden.

Jorge Juan Fernandez Garcia, Director „E-Health & Health 2.0“ im Hospital Sant Joan de Deu in Barcelona, stellte z.B. eine Innovationsinitiative vor, aus der ein Innovationsportal im Internet hervorgegangen ist, in dem Ideen gesammelt, bewertet und diskutiert werden.

Neue Patienten-Beteiligungsmodelle suchen

Die Einführung von Innovationen in Kliniken und in der ambulanten Versorgung wird sehr oft durch Probleme mit der Kostenerstattung behindert. Beispiele aus der Praxis, wie zum Beispiel die Dünndarm-Endoskopie mithilfe einer Videokapsel zeigten, wie das Erstattungsverhalten der Krankenkassen den Einsatz des patientenfreundlichen Verfahrens behindert. In solchen Fällen sei es sinnvoll, über neue Formen der Patientenbeteiligung nachzudenken.

Innovationsfonds schaffen

Die Einrichtung von Innovationsfonds aus öffentlichen Mitteln könnte dazu beitragen, dass die Erstattungshürde umgangen werde und patientenfreundliche Innovationen, die aber teurer als herkömmlich eingesetzte Verfahren sind, in der Behandlung zum Einsatz kommen. 


In der Pressemitteilung des BVMed zur Konferenz werden die einzelnen Diskussionsbeiträge und Vorschläge ausführlich dargestellt.