Kontrastmittelverstärkter Ultraschall überwacht erfolgreich BAA-Behandlungen

Eine neue Studie aus Spanien zeigt, dass kontrastmittelverstärkter Ultraschall zur Überwachung von Patienten nach einer Bauchaortenaneurysma(BAA)-Behandlung geeignet ist.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 18.05.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Ein Bauchaortenaneurysma (abdominales Aneurysma) ist eine Aussackung der Aorta im Bauchraum. Aneurysmata sind rissgefährdet: die überdehnte Gefäßwand hält irgendwann der Belastung nicht mehr stand und das Blut aus dem gerissenen Gefäß kann ausströmen und schwere Komplikationen bis hin zum Verbluten verursachen. Aneurysmata werden entweder offen oder endovaskulär operiert. In die Aussackung wird ein Stent eingesetzt, der das Gefäß stabilisiert und die Gefäßwand entlastet. Der Eingriff und der Stent müssen regelmäßig kontrolliert werden, weil die Gefahr eines sog. Endoleaks (Innenleck), bei dem doch wieder Blut ins Aneurysma gelangt, besteht. Ein Standardverfahren zur Kontrolle ist die CT-Angiographie (computertomograpische Angiographie). Die Patienten sind bei diesem Untersuchungsverfahren einer vergleichsweise hohen Strahlenbelastung ausgesetzt, außerdem kann es zu Nierenschäden aufgrund des radioaktiven Kontrastmittels kommen, was nicht selten ist. Ein Alternativverfahren kann der kontrastmittelverstärkte Ultraschall werden.

Eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten vom Universitätsklinikum der Universität Barcelona (Spanien) hat eine Gruppe von 35 Patienten nach einer endovaskulären Bauchaortenaneurysma-Behandlung therapeutisch begleitet und insgesamt 126 Kontrolluntersuchungen per CT-Angiographie und kontrastmittelverstärktem Ultraschall durchgeführt. Letzterer erwies sich als effizient: erkannt wurden 99 Prozent aller Endoleaks, kein klinisch bedeutsames wurde übersehen.

Das eingesetzte Ultraschall-Kontrastmittel war eines der zweiten Generation, das die Zellen auf der Innenseite der Blutgefäße nicht durchdringt und eine Echtzeit-Darstellung der Gefäße ermöglicht. Dr. Gilabert, die Leiterin der Studie, dazu: „Der Hauptvorteil des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls ist, dass er die Möglichkeit einer Echtzeit-Untersuchung der Patienten eröffnet, ohne sie radioaktiver Strahlung oder der Gefahr einer Nierenschädigung auszusetzen. Unsere Ergebnisse unterstützen den Einsatz des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls bei Nachuntersuchungen bei BAA-Patienten.“

Die Studie wurde unter dem Titel „Evaluation of Abdominal Aortic Aneurysm after Endovascular Repair: Prospective Validation of Contrast-enhanced US with a Second-Generation US Contrast Agent” in der aktuellen Nummer von Radiology, dem Journal der Radiological Society of North America (RSNA), veröffentlicht.