Innovative Schlaganfalltherapie

Das Medizintechnikunternehmen MD-5 GmbH hat ein Verfahren entwickelt, bei dem mit Hilfe von Magnetfeldern der Blutfluss im Gehirn nach einem Schlaganfall gezielt beeinflusst werden kann.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 22.07.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Schlaganfälle sind schwierig zu behandeln

Bei einem durch Gefäßverschluss verursachten Schlaganfall kommt es in der Regel zu einer massiven Unterversorgung von Hirnbereichen mit Blut und Sauerstoff, wodurch Nervenzellen absterben, die für lebenswichtige Steuer- und Regulationsfunktionen im gesamten Organismus waren und in Folge des Schlaganfalls nicht mehr arbeiten. Tod und dauerhafte Behinderungen sind die häufige Folge. Die Behandlung ist schwierig: zum einen muss der Gefäßverschluss beseitigt und zum anderen möglichst schnell die Unterversorgung des Gehirns behoben werden, denn je länger der Zustand andauert, desto mehr Zellen sterben ab.

Intelligente transkranielle Magnetstimulation (iTMS)

Die im Oktober 2012 als Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Unternehmens Lake Bioscience LLC in Leipzig gegründete MD-5 GmbH hat ein neues Verfahren entwickelt, wie gezielt mit Magnetfeldern in bestimmten Hirnbereichen die Durchblutung stimuliert werden kann. Das Verfahren heißt intelligente transkranielle Magnetstimulation (iTMS) und soll, wenn es ausgereift ist und in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann, dazu dienen, die Folgen von Schlaganfällen zu behandeln. Dr. Mark K. Borsody, Gründer und Vorstand Klinische Entwicklung der MD-5 GmbH: „Bis die Technologie in Form eines Medizingeräts in den klinischen Alltag Einzug finden kann, sind noch einige Untersuchungen und Optimierungen notwendig. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IZI und dem Universitätsklinikum Leipzig möchten wir die Entwicklung eines praxistauglichen Prototyps vorantreiben und dessen Markteinführung vorbereiten.

Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschung

Dias junge Leipziger Medizintechnik-Unternehmen hat bei der Entwicklung des Verfahrens mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI zusammengearbeitet: „Das Fraunhofer IZI bringt seine umfangreiche Expertise im Bereich der Schlaganfallforschung sowie der präklinischen Entwicklung ein. Anhand von aussagekräftigen Modellsystemen sollen sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit des Verfahrens überprüft werden. Auf Basis dieser Untersuchungen kann das Verfahren dann durch die Kollegen von MD-5 entsprechend optimiert werden“, wird beschreibt Dr. Antje Dreyer, Leiterin der Arbeitsgruppe Kliniknahe Therapiestudien am Fraunhofer IZI in der Presseerklärung des Institutes zur Form der Zusammenarbeit zitiert.