Innovation für die Gastroenterologie: magnetisch gesteuerte Magenspiegelung

Siemens Healthcare und Olympus Medical Systems Corporation arbeiten zusammen an der Technologie eines Kapselendoskops, das vom Arzt im Magen des Patienten magnetisch gesteuert werden kann und so von jeder gewünschten Stelle hochauflösende Bilder des Mageninneren an einen Diagnosebildschirm liefert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 30.04.2010
  • Autor: M. Heukenkamp
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Magnetgesteuerte Kapselendoskopie

Vorgestellt wird von den beiden Unternehmen nun ein Prototyp aus Kapselendoskop, Bildverarbeitungs- und Steuerungsinformationssystem und Magnet. Die Kapsel, die der Patient zu schlucken hat, misst ca. 31x11mm und ist mit Kameras ausgestattet, die ihre Bilder per Funkt an die Bildverarbeitung übertragen. Damit die Kapsel im Magen durch den Einfluss des Magnetfeldes der Steuerungseinheit bewegt werden kann, trinkt der Patient vorher genug Wasser, um den Magen zu füllen. Dann kann der untersuchende Arzt das Endoskop mithilfe variierender Magnetfelder im Wasser navigieren.

Herkömmlichen Technologien überlegen

Nach Angaben von Siemens Healthcare wird die neue MGCE-Technologie (Magnetically Guided Capsule Endoscopy) herkömmlichen Kapselendoskopen überlegen sein, da diese nur sehr eingeschränkt von außen gesteuert werden können. Mithilfe der bisherigen Kapselendoskopie könne eigentlich nur der Dünndarm untersucht werden, nicht aber der Magen.

Die Kapselendoskopie ist eine schonende und stressarme Untersuchungsform, jeder der schon einmal einen Schlauch für eine Magenspiegelung schlucken musste, wird das nachvollziehen können.

Kooperation der Spitzenreiter

Siemens Healthcare als Spezialist für medizinische Bildgebung und das japanische Unternehmen Olympus Medical Systems Corporation als Spezialist für die Endoskopie versprechen sich von ihrer Kooperation synergetische Effekte; von einer Bündelung der Technologien und Kompetenzen wird gesprochen.