Funktionelle Bildgebung für die Rheumadiagnostik

Beim Deutschen Röntgenkongress 2012, der vom 16. bis zum 19. Mai in Hamburg stattfand, wurden die Ergebnisse einer klinischen Studie zur Bildgebung bei Rheuma im Frühstadium vorgestellt. SPECT und PET können sehr früh rheumatoide Veränderungen in Gelenken erkennen, was neue Therapiemöglichkeiten eröffnet.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 25.05.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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SPECT und PET zeigen rheumatische Veränderungen im Frühstadium

In der Folge vieler Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis treten Schäden an Knochen und Gelenken auf, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bei den betroffenen Patienten führen. Funktionelle Bildgebungsverfahren aus dem Bereich der Nuklearmedizin wie die SPECT (Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie oder single photon emission computed tomography) oder die  PET (Positronen-Emissions-Tomographie), die Stoffwechselvorgänge im Körper darstellen können, sind in der Rheumatologie einsetzbar, um Veränderungen in Knochen und Gelenken sichtbar zu machen, bevor solche Schäden eingetreten sind.

Professor Dr. Axel Scherer vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf: „Mit Ultraschall oder Magnetresonanztomographie können auch kleinere Veränderungen am Gelenk bereits relativ früh erkannt werden. Aber erst nuklearmedizinische Verfahren wie etwa die SPECT-Untersuchung gestatten es, funktionelle Veränderungen sichtbar zu machen. Damit können wir beispielsweise Probleme des Knochenstoffwechsels erkennen, noch bevor fassbare Schäden auftreten.“

In der auf dem Röntgenkongress vorgestellten Studie wurden die Magnetresonanztomographie und die SPECT als diagnostische Methode mit einander verglichen. Untersucht worden waren dafür 10 Rheumapatienten. Die SPECT zeigte Stoffwechselveränderungen auch in Gelenken an, die in der MRT nicht auffällig waren, später aber rheumatische Schädigungen entwickelten. „Einen erhöhten Knochenstoffwechsel haben wir auch in solchen Gelenken gefunden, die in der MRT völlig normal aussahen. Die SPECT liefert demnach schon früh Informationen über drohende Knochenschäden. Das kann für die Therapie sehr relevant sein.“

Im Bereich der Rheumamedizin setzen sich zunehmend personalisierte Methoden durch und es wird möglichst frühzeitig und patientenbezogen behandelt. SPECT und PET können in Zukunft zum Beispiel zur Kontrolle von Therapien oder zur Abschätzung des Krankheitsverlaufs eingesetzt werden.