Digitale Tomosynthese Nachfolgerin der Mammographie?

Ein Thema auf dem European Congress of Radiology 2012 (ECR), der vom 1. bis zum 5. März in Wien tagt, sind die Aussichten in der Mammadiagnostik. Als besonders viel versprechendes Verfahren präsentiert sich derzeit die Tomosynthese.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 05.03.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Tomosynthese liefert dreidimensionale, genaue Schichtbilder

Das neue Bildgebungsverfahren der digitalen Tomosynthese liefert genauere Gewebsdarstellungen und ist daher besonders für die Untersuchung dichten Brustgewebes und zur Brustkrebsfrüherkennung geeignet. Aus verschiedenen Winkeln aufgenommene Bilder liefern die Daten zu einer dreidimensionalen und genauen Schichtdarstellung von Brustgewebsstrukturen, bei der schon minimale Veränderungen, die auf eine Erkrankung hindeuten, wahrgenommen werden können. Eine Tomosynthese-Untersuchung nimmt nicht mehr Zeit als eine herkömmliche Mammographie in Anspruch und ist auch nicht mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden.

Die Ergebnisse einer mit 15.000 Probandinnen 2010 in Schweden durchgeführten Studie lassen eine deutlich höhere Sensitivität der Tomosynthese im Vergleich zur herkömmlichen 2-D-Mammographie erwarten: Sie könnte bis zu 15 % höher liegen.

Tomosynthese-Symposium auf dem ECR 2012

Auf dem Siemens-Symposium „3D Tomosynthesis - Opportunities for Breast Cancer Imaging”, das am 1. März auf dem ECR 2012 stattfand, wurde das Verfahren den teilnehmenden Brustdiagnostik-Spezialisten vorgestellt. Folgende Themen standen auf dem Symposiums-Programm:

  • 3D Breast Tomosynthesis - a Problem Solver for Difficult Cases in Clinical Routine
  • Breast Tomosynthesis - a Feasible Breast Cancer Screening Modality?
  • 3D Breast Tomosynthesis and Contrast Enhanced Dual Energy - a Prototype Report

Prognose: die Tomosynthese ersetzt die Mammographie

In einem Bericht auf AuntMinnie Europe wird einer der Vortragenden des Symposiums, Dr. Thomas Helbich, Radiologieprofessor und Stellvertretender Leiter der Radiologie an der Medizinischen Universität Wien, zu den Aussichten der Tomosynthese zitiert: „I don't have any stock in Siemens, Hologic, or any of the other [digital breast tomosynthesis manufacturers], but I promise in 10 years breast tomosynthesis will replace mammography.“ (Ich habe keine Aktien bei Siemens oder Holgoic oder bei anderen Herstellern von Tomosynthese-Geräten, aber ich verspreche, dass die Tomosynthese in 10 Jahrendie Mammographie ersetzten wird.)