DEGUM rät: Mammasonografie zwischen Mammographie-Screening-Terminen

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) rät Frauen mit dichtem Brustgewebe, zwischen den Terminen, die sie im Rahmen des Mammographie-Screenings wahrnehmen, sich auch noch per Ultraschall untersuchen zu lassen, um sog. Intervallkarzinome frühzeitig zu entdecken und behandeln zu können.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 18.03.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Die Termine, die Frauen im Rahmen des Mammographie-Screenings zur Brustkrebsvorsorge wahrnehmen können, liegen jeweils zwei Jahre auseinander. Dazwischen können auch Tumoren entstehen, die sog. Intervallkarzinome. Damit sie frühzeitig entdeckt werden können, sollten Frauen mit dichtem Brustgewebe, das besonders anfällig für die Entstehung von Brustkrebs ist, sich per Ultraschall auch zwischen den Mammographie-Terminen untersuchen lassen. Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

Tumore entstehen zwischen den Mammographie-Untersuchungen

Die Auswertung der Mammographie-Untersuchungen von rund 880 000 Screening-Teilnehmerinnen in Nordrhein-Westfalen ergab, dass bei über 2000 als unauffällig eingestuften Frauen noch vor der nächsten regulären Mammografie Brustkrebs entdeckt wurde. Professor Alexander Mundinger, Direktor des Zentrums Radiologie der Niels-Stensen-Kliniken in Osnabrück: „Einige dieser Karzinome waren bei der ersten Mammografie nicht sichtbar, andere Gewebeauffälligkeiten wurden vielleicht für harmlos angesehen, weitere Tumore werden auch übersehen. […] Intervalltumore wachsen häufig sehr schnell, viele sind bei der Diagnose bereits größer als zwei Zentimeter.“

Einmal im Jahr zum Brustultraschall

Ein jährlicher Brustultraschall sei ratsam. Die DEGUM verweist auf eine amerikanische Studie, nach der sich eine Mammosonografie zwischen zwei Mammogaphie-Terminen als genauso effektiv erwiesen hat wie eine zusätzliche Röntgenuntersuchung. Prof. Mundinger: „Durch die Kombination beider Verfahren im Abstand von einem Jahr und die Möglichkeit, im Zweifelsfall eine Kernspintomografie anzuschließen, wurde die Zahl der Intervalltumore deutlich gesenkt.“

Während das Mammographie-Screening in Deutschland eine Kassenleistung ist, muss die Brustsonografie von den Frauen selbst bezahlt werden. Die DEGUM rät, dafür spezielle Einrichtungen mit einem leistungsstarken Ultraschallgerät aufzusuchen: „Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Mammasonografie zugelassenen Schallköpfe mit einer Schallfrequenz von sieben Megahertz reichen für die Darstellung kleiner Strukturen nicht aus.“