Bildgebung für Diabetes

Forscher vom Zentrum für Molekulare Medizin an der Universität Umeå (Schweden) haben eine neue Bildgebungsmethode vorgestellt, mit der Hilfe Insulin produzierende Zellen sichtbar gemacht werden können. Das Verfahren könnte von großem Nutzen bei der Diabetes-Diagnose sein.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 28.01.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Bild vom Pankreas einer Maus
mit Diabetes vom Typ1
blau dargestellt sind die Insulin
prouzierenden Zellen, rot die Blutgefäße
und grün Autoimmunzellen
© Umeå Center for Molecular Medicine (UCMM)

Diabetes – Krankheitsfortschritt richtig einschätzen

Diabetes ist auf dem Vormarsch. Große Mengen von Geldern werden zu seiner Erforschung und Therapie ausgegeben. Ist ein Patient an Diabetes erkrankt, so ist die Einschätzung, wie viel Insulin seine Bauchspeicheldrüse noch herstellen kann, von großer Bedeutung für die Behandlung. Bislang existieren nur indirekte Methoden der Einschätzung.

Bildgebung der Insulin produzierenden Zellen

Professor Ulf Ahlgren and Kollegen am Zentrum für Molekulare Medizin an der Universität Umeå (Schweden) haben ein Bildgebungsverfahren entwickelt und im Journal of Visualized Experiments (JoVE) veröffentlicht, das noch aktive und Insulin produzierende Zellen in den Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sichtbar macht. Sie nutzen für ihr Verfahren eine optische Technologie (Near Infrared - OPT technology), die mit nah infrarotem Licht (NIR) arbeitet, also sehr langwelligem Licht. Dieses kann besser in Gewebe eindringen als kurzwelligeres Licht. Die Forscher entwickelten das Verfahren so weiter, dass ganze Organe dargestellt werden können, z.B. die Bauchspeicheldrüse von Mäusen wie im vorgestellten Experiment. In ihrer Video-Veröffentlichung zeigen die Wissenschaftler, wie sie gleichzeitig Insulin produzierende Zellen, einwandernde Autoimmunzellen und Blutgefäße in der Bauchspeicheldrüse sichtbar machen können.

Vielfacher Nutzen

Das Verfahren kann darüber hinaus die Entwicklung neuer Kontrastmittel zur Sichtbarmachung innerer Organe und zur Kalibrierung von magnetresonanztomographischen Untersuchungen (MRT) beitragen. Die Erforschung dieses möglichen Anwendungsbereiches wird gefördert von dem neu gestarteten Marie-Curie-Projekt (Marie Curie Research Training Networks) „European Training Network for Excellence in Molecular Imaging in Diabetes”, das fünf europäische Forschungsprojekte zur Erforschung des Diabetes zusammenführt.