3D-Ultraschall-MRT-Bildgebung bei Verdacht auf Prostatakrebs

Die Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) arbeitet als eines der ersten Prostatakrebszentren Deutschlands mit hochmodernen 3D-Ultraschall-MRT-gestützten Bildgebungsverfahren, die die Diagnosesicherheit bei Verdacht auf Prostatakrebs deutlich verbessern.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 03.02.2014
  • Autor: M. Heukenkamp
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Biopsieergebnisse sicherer machen

Bei Verdacht auf Prostatakrebs bringt nur eine Biopsie Gewissheit, ob die bei einer Bildgebung festgestellten Gewebsveränderungen auf einen bösartigen Tumor zurückzuführen sind und um was für eine Krebsart es sich handelt. Bei einer Biopsie werden Gewebsschnitte entnommen und untersucht, jedoch kann es vorkommen, dass die Schnitte nicht alle erkrankten Gewebsbereiche erfassen. Weisen trotz eines negativen histologischen Befundes weitere Zeichen auf ein Karzinom hin, wird erneut eine Biopsie nötig. Die am Prostatakrebszentren Martini-Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf eingesetzten Bildgebungsverfahren geben dem Urologen, der die Biopsie durchführt, eine klare Hilfestellung bei der Entnahme von Gewebe aus verschiedenen Bereichen der Prostata, so dass alle kritischen Stellen erfasst werden können.

Dreidimensionale Darstellung der Prostata

Die 3D-Transrektale Ultraschall-Biopsie (3D-TRUS-Biopsie) ermöglicht aufgrund des aus einer Ultraschallaufnahme erstellten 3-D-Bildes, das in die Live-Aufnahme eingerechnet wird, eine genauere Orientierung während der Biopsie. Dr. Lars Budäus, Leitender Arzt in der Martini-Klinik: „Die 3D-Ansicht hilft uns dabei, die Nadel in der Prostata exakter zu führen und bewusst verschiedene Bereiche der Prostata aufzusuchen.

Fusionsbiopsie kombiniert MRT mit Ultraschall

Die Fusionsbiopsie überblendet eine per Magnetresonanztomographie  (MRT) erstellte Aufnahme der Prostata und eine Live-Aufnahme während der Biopsie. Auf dem MRT-Scan sind veränderte Gewebsbereiche genauer dargestellt und der biopsierende Urologe kann sich daran orientieren und gezielt auffällige Bereiche ansteuern.
Dr. Buddäus: „Unser Ziel ist es, niedergelassene Urologen und ihre Patienten bei unklaren Befunden mit dieser Technik zu unterstützen. Die Fusionsbiopsie bietet hier die Möglichkeit, früher Klarheit zu erreichen und bei der aktiven Überwachung präzise Wiederholungsbiopsien durchzuführen.
Bei wenig aggressiven Tumorarten besteht die Möglichkeit, nicht zu operieren, sondern das Gewebe häufig zu kontrollieren. Für dieses aktive Überwachung genannte Verfahren ist es wichtig, dass Vergleichsmaterial vorliegt, anhand dessen Veränderungen festegestellt werden können. Die an der Martini-Klinik eingesetzten modernen Bildgebungsverfahren bieten dafür die Möglichkeit, die Aufnahmen zu speichern und sie für weitere Untersuchungen und Überwachungsbiopsien zugänglich zu halten.