Wachsende Strahlenbelastung bei Mukoviszidose-Patienten
Eine unlängst veröffentlichte Studie aus Irland zeigt, dass Menschen, die unter der chronischen und unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leiden, aufgrund der häufigen Untersuchungen einer riskant hohen und wachsenden Strahlenbelastung ausgesetzt sind.
Routineuntersuchungen per CT
Eine über 17 Jahre dauernde Studie in Irland, die im Dezember 2011 in CHEST, dem offiziellen Publikationsorgan der amerikanischen Lungenspezialisten, veröffentlicht wurde, belegt, dass Mukosviszidose-Patienten durch die regelmäßigen CT-Untersuchungen der Lunge und anderer innerer Organe mit hohen Dosen ionisierender (radioaktiver) Strahlung belastet werden und dass diese Belastung zunimmt.
Die Mukosviszidose ist eine Erbkrankheit, die auf einen genetischen Fehler zurückzuführen ist. Die Mutation führt dazu, dass die Sekrete der exokrinen Drüsen des Körpers zähflüssig werden. Besonders betroffen ist z.B. die Lunge. Die Betroffenen leiden unter zähem Schleim in den Bronchien und der Lunge, der das Atmen erschwert, zu Sauerstoffmangel führt und zugleich Nährboden für bakterielle und Pilzerkrankungen ist. Schwere Lungenentzündungen sind eine häufige Folge. Auch andere Organe wie die Bauchspeicheldrüse und der Dünndarm können betroffen sein.
Heute ist auf Grund der besseren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten die Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten deutlich gestiegen. Regelmäßige Lungendurchleuchtungen z.B. ermöglichen das frühe Eingreifen der Ärzte bei kritischen Veränderungen und eine verlässliche Kontrolle der therapeutischen Maßnahmen. Häufig werden solchen Routinekontrollen per Computertomographie durchgeführt, ein Bildgebungsverfahren, das mit vergleichsweise hohen Strahlendosen arbeitet. So kommt es zu der hohen Strahlenbelastung der Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung und des angegriffenen Immunsystems anfälliger für bestimmte Krebsarten sind.
Strahlenbelastung deutlich senken
Die irische Studie empfiehlt, die Strahlenbelastung für Mukoviszidose-Patienten deutlich zu senken, z.B. indem bei Routine- und Kontrolluntersuchungen auf andere Bildgebungsverfahren wie MRT oder Ultraschall ausgewichen wird. Auch seien geringe Einbußen in der Bildqualität bei CT-Aufnahmen in Kauf zu nehmen, wenn dadurch die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden könne. Und schließlich müssten Verfahren für die Computertomographie entwickelt werden, wie Brustkorb und andere Körperbereiche wie das Becken strahlungsarm untersucht werden könnten.