Ultraschall verbessert Ergebnis von Brustkrebs-Operationen

Eine in den Niederlanden durchgeführte Studie belegt, dass vor und während einer Brustkrebsoperation durchgeführte Ultraschalluntersuchungen zur Ortung und Vermessung des Tumors das OP-Ergebnis deutlich verbessern: erstens wird weniger Gewebe entfernt und zweitens sind seltener Nachoperationen und Strahlentherapien zur Nachbehandlung nötig.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 04.03.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Mammasonographie
© Dr. Markus Hahn

OP-Ergebnisse deutlich besser im sinne der Patientinnen

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bezieht sich in ihrer Pressemitteleilung auf eine aktuelle Studie, die Wissenschaftler der Universität Amsterdam in sechs Kliniken durchgeführt haben. Dabei untersuchten sie, ob die Mammasonographie dem Tastsinn zur Vorbereitung einer Tumoroperation überlegen ist. Das Ergebnis fiel eindeutig zugunsten des Ultraschalls aus: Operierende Ärzte, die Ultraschall zum Vermessen der Tumorgröße nutzten, entfernten im Durchschnitt anstelle von 57 nur 38 Kubikzentimeter Gewebe, was wesentlich zum Erhalt der Brust beitragen kann. Darüber hinaus zeigte sich, dass es bei weniger Frauen zu Nachoperationen kam, was für eine bessere Erfassung vom kranken Gewebe steht und dass insgesamt weniger Frauen zu einer radioonkologischen Nachbehandlung mussten.

Brusterhaltung erleichtert

Das genaue und zugleich Gewebe schonende Operieren ist Ziel jeder Brustkrebs-OP. Ist der operierende Arzt auf seinen Tastsinn als alleinige Ortungs- und Messmethode des Tumors angewiesen, kann es zu Unsicherheiten kommen, was sich zum Beispiel in der großräumigeren Entfernung von Gewebe oder auch in der nicht ausreichenden Entfernung von krankem Gewebe zeigen kann. Soll möglichst viel von der Brust erhalten werden, muss sehr genau geschnitten werden.

Professor Dr. med. Dr. h. c. Friedrich Degenhardt, Leiter des Arbeitskreises Mammasonografie der DEGUM: „Der Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe wird deshalb leitliniengerecht gering gehalten. […] Die Ultraschalltechnik ist dem Tastsinn prinzipiell überlegen.“ Sie ermögliche eine gezieltere Schnittführung, weil der Arzt die Grenzen des Tumors genauer erkennen könne.

Einfach einzusetzen und schonend

Brustultraschalluntersuchungen können ohne Weiteres flexibel und intraoperativ eingesetzt werden. Ultraschallgeräte sind heute handlich und leicht zu bewegen und die Untersuchungen belasten weder die Patientin noch den Arzt mit radioaktiver Strahlung.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Lancet Oncology“ unter dem Titel „Intraoperative ultrasound guidance for palpable breast cancer excision (COBALT trial): a multicentre, randomised controlled trial“ veröffentlicht.

Ein Abstract der Studie kann auf der Homepage der Zeitschrift eingesehen, der vollständige Text gegen Bezahlung heruntergeladen werden.