Ultraschall erkennt pränatale Lungenunterentwicklung
Wie die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) mitteilte, kann mit Hilfe von 3D-Ultraschall-Untersuchungen eine Lungenhypoplasie bei ungeborenen Kindern sehr früh diagnostiziert werden.
Die DEGUM bezieht sich in ihrer Mitteilung auf Untersuchungen des Frankfurter Gynäkologen Professor Dr. med. Eberhard Merz. In eine Studie war die Lungenentwicklung von über 300 ungeborenen Kindern per 3D-Ultraschall erfasst und statistisch ausgewertet worden. Bei sich normal entwickelnden Kindern nahm das Lungenvolumen ab der 22. Schwangerschaftswoche stetig zu. In einigen Fällen, in denen ein Verdacht auf mögliche Lungenhypoplasie indiziert war, blieb das Lungenvolumen gleich oder nahm nur geringfügig zu. Diese Kinder kamen später mit einer unterentwickelten Lunge zur Welt.
Frühzeitige Diagnose für Therapieplan und Geburtsvorbereitung
Eine Lungenhypoplasie kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein: Viele Kinder sterben gleich nach der Geburt, andere haben gute Überlebenschancen. Bei ihnen hängt sehr viel davon ab, ob sie gleich nach der Geburt richtig behandelt werden. Die Diagnose Lungenhypoplasie konnte lange Zeit erst nach der Geburt durch eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs gestellt werden. Mit den Methoden der modernen Sonographie sind Unter- und Fehlentwicklungen inzwischen schon im Mutterleib zu erkennen. Wird die Lungenunterentwicklung sehr früh diagnostiziert, so wissen Ärzte und Eltern auch rechtzeitig Bescheid und können sich einstellen. So kann ein Therapieplan erarbeitet und für die Geburt selbst eine entsprechend ausgerüstete Klinik ausgesucht werden.
Die 3D-Sonografie ermöglicht im Vergleich zum normalen Ultraschall eine genauere und zudem räumliche Darstellung aus dem Körperinneren. Sie wird insbesondere in der Pränataldiagnostik eingesetzt. Der sog. 4D-Ultraschall (auch Live-3D-Ultraschall genannt) ergänzt die Dimension der Zeit, liefert also bewegte Ultraschallbilder.