Radiologische Beratung per Smartphone

Die neue Smartphone-Applikation RadSnap ermöglicht es Ärzten, mit ihrem Smartphone Bilder von Röntgenaufnahmen oder Aufnahmen aus anderen bildgebenden Verfahren zu machen und sie über eine Internetplattform Fachleuten vorzustellen, um sich beraten zu lassen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 14.02.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Screenshot von RadSnap
© Dr. Roland Talanow

Isolierte Ärzte unterstützen

RadSnap wurde von einem Radiologen namens Dr. Roland Talanow entwickelt und auf dem letzten RSNA der radiologischen Öffentlichkeit präsentiert. Die Applikation wurde eigens entwickelt, um Ärzte zu unterstützen, die in abgelegenen oder strukturschwachen Gebieten mit den Ergebnissen medizinischer Bildgebung zu tun haben und in schwierigen oder uneindeutigen Fällen Unterstützung brauchen, aber niemanden zur Beratung konsultieren können, weil sie weder Zugang zu einem PACS noch zu einem teleradiologischen Kontext haben.

Radiologen-Netzwerk Radiolopolis

RadSnap ist eine freie Software und läuft auf iPhones, iPads, Android Smartphones und Tablets, von denen aus die aufgenommenen Bilder auf die Internet-Plattform Radiolopolis hochgeladen werden können. Die Radiologen, die sich zu Radiolopolis, einem nichtkommerziellen Radiologie-Konsortium, gegründet 2009 von Roland Talanow, zusammengeschlossen haben, liefern dann Hinweise und Interpretationshilfen an den Rat suchenden Arzt zurück.

Mehr als 12.000 Radiologen sind inzwischen Radiolopolis-Mitglieder, Vorraussetzung für eine Mitgliedschaft ist der Nachweis einer klinischen oder wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich Radiologie.

So funktioniert es

Ein Arzt kann mit der integrierten Kamera in seinem Smartphone ein Foto von der Röntgenaufnahme oder einem MRT-Scan machen und in die Software hineinladen, um sie dort zu beschneiden und die ihm wichtigen Bereiche hervorzuheben. Dabei sollte er darauf achten, dass die Patientendaten entfernt werden. Seine Anfrage kann der Arzt mit einer kurzen Fallbeschreibung und seiner Frage ausstatten, in einigen Drop-down-Menüs kann er Daten zu den Aufnahmebedingungen, der Körperregion, der Bildausrichtung und weiteren Aspekten eingeben, damit es leichter möglich wird, einen qualifizierten Berater zu finden.

Der Fall wird dann zum Radiologen-Netzwerk weitergeleitet und auf der Radiolopolis-Website veröffentlicht. Wenige Stunden nach der ursprünglichen Anfrage kommt in der Regel ein Kontakt zustande  und die einzelnen Teilnehmer an dem Fall können sich über Textnachrichten dazu austauschen.

Die Plattform bietet zusätzlich Fallstudien und weitere Materialien zum Herunterladen an. Die Applikation selbst kann über der RadSnap-Homepage bezogen werden.

Weitere Informationen sind auf den Homepages von RadSnap, Radiolopolis und in dem Aunte-Minnie-Bericht zu finden.