Philips-Forschung an revolutionärem Bildgebungsverfahren

Das neue Verfahren, Magnetic Particle Imaging (MPI) genannt, hat das Potenzial, bisherige bildgebende Methoden in der Medizin abzulösen oder zumindest hocheffektiv zu ergänzen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 10.02.2010
  • Autor: M. Heukenkamp
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Ferropartikel im Blutkreislauf liefern Bildinformationen

Das neue Verfahren basiert auf dem Zusammenwirken von modulierbaren Magnetfeldern und einem Kontrastmittel auf der Basis von Ferropartikeln in Nanometergrößen, das in den Blutkreislauf des Patienten eingebracht wird. Unter dem Einfluss von mehreren Magnetfeldern werden die Eisenpartikel beeinflusst und auf bestimmte Signale hin umgepolt, wobei diese Schwingungen dann Bildpunkte erzeugen, die eine Abbildung von Organen und Gefäßen ermöglichen.

Hohes diagnostisches Potenzial

Das klingt verwandt mit dem Verfahren der Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie/MRT). Es hat sich jedoch gezeigt, dass das MPI wesentlich schneller Bilder liefert als das MRT. Mit dem MPI werden auf Grund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit Echtzeitaufnahmen des Blutkreislaufs möglich, was besonders bei der Untersuchung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkungsvoll zum Einsatz kommen kann. Auch die Onkologie darf sich im Rahmen der Krebsfrüherkennung berechtigte Hoffnungen auf  schnellere und genauere Untersuchungsergebnisse machen. Die erreichte Bildauflösung von MPI-Scans ist sehr hoch, die Qualität von Aufnahmen der dargestellten Körper- oder Gewebsbereiche entsprechend auch.

Lübecker Uniklinik kooperiert mit Hamburger Philips-Forschung

Am Uniklinikum Lübeck möchte man das neue Verfahren möglichst schnell für eine Anwendung am Menschen weiterentwickeln, bis jetzt wird noch mit Mäusen in 12-cm-Röhren gearbeitet. Dazu soll die bislang enge Untersuchungsröhre einem offenen System weichen.