Neues PET-Verfahren macht Alzheimer-Diagnose schon im Frühstadium möglich

Wie die Universität Leipzig mitteilte, macht das neue Verfahren, das am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) eingesetzt wird, die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Ablagerungen im Gehirn mit Hilfe eines Radionuklids im PET sichtbar, lange bevor klinische Symptome die Krankheit anzeigen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 02.08.2012
  • Autor: Heukenkamp, Marianne
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Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein ein bildgebendes Verfahren aus der Nuklearmedizin, das in den vergangenen Jahren besonders im Bereich der funktionellen Bildgebung Einsatz gefunden hat. Mit Hilfe einer schwach radioaktiven Substanz (Radionukleid) können Körperstrukturen und Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht werden. An der Universität Leipzig wird die PET jetzt eingesetzt, um die Amyloid-Plaques im Gehirn sichtbar zu machen, die Ursache oder doch typische Begleiterscheinungen der Alzheimer-Erkrankung sind. Das gelingt zu einem Zeitpunkt, zu dem noch keine anderen Symptome aufgetreten sind.

Bisher wurde das Verfahren im Bereich der Forschung erprobt, nun ist es auch zur klinischen Untersuchung für die Patienten freigegeben. Solveig Tiepolt, Ärztin an der Klinik für Nuklearmedizin am UKL: „Mit der PET können wir sehen, ob im Gehirn der Patienten Amyloid-Plaques vorhanden sind, noch bevor unumkehrbare strukturelle Veränderungen eintreten.“ Obgleich die Medizin noch keine wirksamen Therapien bereitstellen kann, um die Alzheimer-Demenz zu heilen, wird doch der Früherkennung eine große Bedeutung beigemessen, da man sich von ihr große Erkenntnisfortschritte für die Therapieentwicklung verspricht. Zitiert wird Prof. Hermann-Josef Gertz, stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie, dazu: „Wir wissen, dass wir viel früher mit der Behandlung beginnen müssten, um erfolgreich sein und das gefährdete Hirngewebe vor der Zerstörung bewahren zu können. Eine frühe und sichere Diagnostik schafft die Grundlage für unsere Therapien, indem wir die Wirksamkeit besser nachweisen und diese in Zukunft hoffentlich auch wesentlich früher einsetzen können.“