Multimediales Informationssystem für Endoskopievideos
Wie die Universität Klagenfurth | Wien Graz mitteilte, arbeiten Forscher des Instituts für Informationstechnologie gemeinsam mit Wirtschaftpartnern an einem Informationssystem für Endoskopievideos, das ChirurgInnen auf der ganzen Welt bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen soll.
Entstehen soll eine webbasiertes System, das wie die großen Social-Media-Plattformen im Internet Informationen sammelt und ihren Nutzerinnen und Nutzern aus der Medizin zur Verfügung stellt. Im Beispielprojekt CODE-MM (Community of Domain Experts in Medical Multimedia) werden in einem ersten Schritt Endoskopievideos von Operationen und Untersuchungen gesammelt, aufbereitet und über die Plattform Ärztinnen und Ärzten aus der ganzen Welt zugänglich gemacht. Bislang ist dieses wertvolle Material nicht für Forschung und Lehre erreichbar, denn es wird in den einzelnen Einrichtungen abgelegt und nur dort weiter verwendet. Prof. Dr. Laszlo Böszörmenyi vom für Institut für Informationstechnologie der Alpen-Adria-Universität: „Diese Eingriffe werden mithilfe von modernster Videotechnologie durchgeführt und viele Ärzte und Ärztinnen speichern Videoaufnahmen bzw. Teile davon ab. Für die nachträgliche Benutzung und Teilung solcher Videos, z. B. in der Forschung, in der Ausbildung aber auch in der Diagnose, besteht zwar ein großer Bedarf. Bisher gibt es aber keine Systeme, die diesen Bedarf abdecken.“
Für die Nutzung sollen die Endoskopievideos aufbereitet werden, so dass Hinzufügungen, automatische Analysen, Suchabfragen, der Datenaustausch und professionelle Diskurse unterstützt werden.
Als Wirtschaftpartner sind beteiligt die Lakeside Labs GmbH, eine Einrichtung, die sich als Bindeglied zwischen Forschung, Hochschulen und Industrie versteht und Konzepte, Algorithmen, Protokolle und Technologien für die selbstorganisierende Vernetzung von Geräten und eingebetteten Systemen entwickelt sowie die KARL STORZ GmbH & Co. KG, ein in Tuttlingen ansässiger Hersteller endoskopischer Geräte, der das geplante Kompetenzzentrum für multimediale, medizinische Informationssysteme mitfinanzieren wird und als Auftraggeber und Kooperationspartner für CODE-MM auftritt.