MRT wichtig für die MS-Forschung
Neue Forschungen mittels MRT legen den Schluss nahe, dass venös bedingte Veränderungen in der Hirndurchblutung keinen Einfluss auf Verlauf oder Schwere einer Multiplen Sklerose (MS) haben.
Wissenschaftler der italienischen Universität Roma „Tor Vergata“ haben per Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen der Chronischen Cerebro-Spinalen Venösen Insuffizienz (CCSVI) und der Schwere einer MS-Erkrankung durchgeführt. Seit einiger Zeit vermuten Neurologen eine Verbindung zwischen beiden Erkrankungen. Die Untersuchungen der Forschergruppe um Simone Marziali, M.D., Abteilung Diagnostische Bildgebung der römischen Universität, konnten keinen Zusammenhang feststellen. 39 MS-Patienten und 26 gesunde Patienten wurden nach einer vorangegangenen Farb-Doppler-Ultraschall-Untersuchung für die Studie ausgewählt und ihre Gehirne per kontrastverstärkter MRT (dynamic susceptibility contrast-enhanced [DSC]) untersucht. Dieses Bildgebungsverfahren kann die Hirndurchblutung genauer darstellen als die Sonographie, weil sie andere anatomische Gegebenheiten erfasst. CCSVI-positive Patienten zeigten eine verminderte Hirndurchblutung und ein geringeres Hirnvolumen, es war jedoch keine Interaktion zwischen MS und CCSVI für irgendeinen der untersuchten Blut-Parameter festzustellen. Es zeigte sich auch keine Korrelation zwischen Hirndurchblutung, Volumen der weißen Hirnsubstanz und der Schwere der MS-Erkrankung oder dem Behinderungsgrad der Patienten.
Die Ergebnisse legen nach Meinung der italienischen Forscher nahe, dass es keine ursächliche Verbindung zwischen beiden Erkrankungen gebe, eher sei die CCSVI als Begleiterscheinung der MS anzusehen.
Simone Marziali zur Bedeutung der MRT für die Forschungergebnisse: „Die MRT erlaubt eine genaue Einschätzung der Hirndurchblutung, ohne die unsere Untersuchungen nicht möglich gewesen wären.“
Die Studie wurde in Radiology, dem Publikationsorgan der Radiological Society of North America (RSNA) unter dem Titel „Brain Hemodynamic Changes Associated with Chronic Cerebrospinal Venous Insufficiency (CCSVI) Are Not Specific for Multiple Sclerosis (MS) and Do Not Contribute to Its Severity” veröffentlicht.