MRT überlegen bei der Prostatakrebsdiagnose?

Das Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veranstaltet zwei Studien, die untersuchen sollen, ob die Magnetresonanztomographie (MRT) aggressive Prostatakrebsformen zuverlässiger als der Ultraschall erkennt.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 10.11.2011
  • Autor: M. Heukenkamp
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Die urologische Klinik und das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Düsseldorfer Universitätsklinikums wollen in zwei Studien die Aussagefähigkeit verschiedener Biopsieverfahren bei der Untersuchung der Prostata auf Tumore auf den Prüfstand stellen. Bislang ist die ultraschall-unterstützte Biopsie das Standardverfahren bei der Feststellung, ob Prostatakrebs vorliegt oder nicht (eine Biopsie ist eine gezielte Gewebsentnahme, die zur Diagnosestellung dient). Die Studien sollen klären, ob die sog. Multiparameter-MRT sich besser als das Ultraschallverfahren eignet, gezielt Gewebe aus den auffälligen Bereichen zu entnehmen, anhand dessen sich dann eine zuverlässige Diagnose erstellen lässt. Die Magnetresonanztomographie nämlich könne, so heißt es in der Mitteilung der Universität Düsseldorf, einen Tumor genauer lokalisieren als der Ultraschall.

Eine der Studien soll anhand der Aufnahmen die Genauigkeit von Ultraschall- und MRT-gestützter Biopsie vergleichen, die andere Studie beide Verfahren nach bestimmten Kriterien einander gegenüberstellen.

Ausgangspunkt für die Studien seien Hinweise, dass die MRT dem Ultraschall bei der Steuerung von Prostatabiopsien überlegen sei. Das Ultraschall-gestützte Verfahren sei nicht ausreichend zielgenau, woraus die Gefahr erwachse, dass Tumorgewebe nicht oder nicht rechtzeitig entdeckt werde.

An den auf zwei Jahre angelegten Studien werden 680 Probanden teilnehmen.

Sollte sich das Standardverfahren als unterlegen erweisen, kann es durch das besser geeignete Verfahren ersetzt werden. Voraussetzung dafür sind wissenschaftliche Untersuchungen, die belastbare und zuverlässige Erkenntnisse liefern. Genau das ist das Anliegen der Studien. Für ihre Finanzierung haben die Verantwortlichen die Karlheinz-Wolfgang-Stiftung für Bildung und Gesundheit aus Düsseldorf und die Charlotte und Alfred Pierburg-Stiftung gewinnen können.