Kontrastmittel-Sonografie kontrolliert Nierentransplantate

Ein neues Ultraschallverfahren, die Kontrastmittel-Sonografie, erweist sich bei der Kontrolle von Nierentransplantaten als hochsensititv und erkennt auch Durchblutungsstörungen in kleinen Gefäßen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 18.11.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Die kontrastverstärkte Ultraschalluntersuchung
einer Transplantatniere zeigt das Anfluten
des Ultraschallkontrastmittels (hell)
mit der Darstellung der Gefäßarchitektur
in der transplantierten Niere.
Quelle: Dr. Konrad Stock, Nephrologischer Ultraschall,
Klinikum rechts der Isar

Ultraschall wichtigste Bildgebung nach Nierentransplantation

Die Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat in einer Pressemitteilung auf die Vorteile eines Einsatzes des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls in der Nachsorge nach einer Nierentransplantation verwiesen. Ultraschall wird seit längerem als Bildgebungsverfahren eingesetzt, um zu kontrollieren, ob es im neu eingesetzten Organ zu einem Urinstau oder zu Durchblutungsstörungen kommt, denn sie gelten als Vorzeichen einer Abstoßungsreaktion. Dr. Konrad Stock, Oberarzt der Nephrologischen Ultraschallabteilung am Klinikum rechts der Isar der TU München und DEGUM-Kursleiter der Sektion Innere Medizin: „Die Ultraschalldiagnostik ist die wichtigste Bildgebung für die Verlaufskontrolle der transplantierten Niere. Bislang können mit den weitverbreiteten Ultraschall-Verfahren, dem Grauwert-Bild und der Farbdoppler-Technik, entscheidende Beeinträchtigungen des Nierentransplantats – wie ein Aufstau des Urins oder ausgedehnte Durchblutungsstörungen – rasch direkt am Patientenbett diagnostiziert werden.

Kontrastmittel-Sonografie für Darstellung kleinster Blutgefäße

Die bislang eingesetzten Ultraschallmethoden stoßen allerdings an ihre Darstellungsgrenzen, wenn es um die Darstellung der feinen Blutgefäße in der Niere geht. Die Kontrastmittel-Sonografie kann hier abhelfen. Dem Patienten wird dabei ein mit kleinsten Bläschen (Mikrobläschen) versetztes Mittel injiziert, dass binnen kurzem die Niere erreicht, dort durch die Blutgefäße fließt, wobei die Mikrobläschen die Ultraschallwellen reflektieren und die Darstellung der Gefäße ermöglichen.
Professor Dr. Thomas Fischer, Leiter des Ultraschallzentrums der Charité Berlin Mitte und DEGUM-Kursleiter der Sektion Radiologie: „Wir können es zunächst in den größeren Gefäßen beobachten. Etwas später durchströmen die Mikrobläschen die kleineren Blutgefäße, sodass wir die durchbluteten von den nicht durchbluteten Bereichen der Niere unterscheiden können.

Ohne Schaden für den Patienten
Im Gegensatz zu Untersuchungen mit radioaktiven  Kontrastmitteln, wie sie in der Computertomographie (CT) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt werden, ist das Bläschenmittel für den Patienten harmlos und wird, so heißt es in der Pressemietteilung, auch von der transplantierten Niere gut vertragen.