Kombinierte Bildgebung für eine personalisierte Onkologie

Beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) wird am 19. April ein Bildgebungsgerät eingeweiht, das Positronenemissions-Tomografie (PET) und Magnetresonanz-Tomografie (MRT) kombiniert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 18.04.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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PET/MR-Gerät am DKFZ
© DKFZ

Vorteilhafte Kombination

Die Kombination aus Positronenemissions-Tomografie (PET) und Magnetresonanz-Tomografie (MRT) liefert hoch aufgelöste und präzise Aufnahmen aus dem Körperinneren, die Informationen über die Lage und Größe eines Tumors und über seine Stoffwechselaktivitäten bereithalten. Kombinations- und Hybridgeräte, die die Vorteile zweier bildgebender Verfahren vereinen, sind seit längerem im Einsatz. So ist die PET auch schon mit der Computertomografie (CT) kombiniert worden. Die Verbindung aus PET und MRT hat dieser gegenüber den Vorteil, dass sie ohne radioaktive Strahlung auskommt, abgesehen von jener, die durch das für die PET verabreichte Radiopharmakon entsteht.

Genauere Diagnose – bessere Therapie

Das DKFZ  erwartet sich einen hohen diagnostischen Zugewinn von dem neuen PET/MRT-Gerät. Professor Heinz-Peter Schlemmer, Leiter der Abteilung Radiologie im DKFZ und einer der Wegbereiter des kombinierten Bildgebungsverfahrens: „Wir können Gewebestrukturen wesentlich empfindlicher darstellen als bisher. Wir können dadurch den Tumor besser von gesundem Gewebe abgrenzen und auch genauer in seiner Biologie charakterisieren.

Damit eröffneten sich für die behandelnden Ärzte neue Möglichkeiten, Behandlungsformen wie z.B. eine Strahlentherapie an den Patienten und den Zustand des Tumors anzupassen. So könnten Nebenwirkungen vermieden oder doch gemildert werden.

Nicht allein der medizinische Nutzen entscheidet

Das am DKFZ eingesetzte System wurde von der Firma Siemens Healthcare entwickelt und gebaut – zusammen mit Radiologen und Medizinern wie Prof. Schlemmer. Trotz der Erfolge seien die Forschung und technische Entwicklung längst nicht abgeschlossen. Darüber hinaus steht wie bei jeder medizintechnischen Innovation die Frage, ob eine Einführung in die klinische Praxis möglich sein wird. Prof. Schlwemmer: „Außerdem wissen wir derzeit einfach noch nicht, ob der Mehrwert durch das neue Verfahren letztlich dem ökonomischen Druck im Gesundheitssystem standhalten kann.