Innovative personalisierte Medizintechnik

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) hat einen Innovationsreport zur personalisierten Medizintechnik erstellt und nun der Öffentlichkeit vorgelegt.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 02.02.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Der Innovationsreport des Verbandes, der von den Experten der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE erstellt wurde, untersucht im Wesentlichen folgende Schwerpunkte: Biomarker, Bioimplantate, computergestützte Patientenmodelle und Theranostik im OP aus klinischer sowie technologischer Sicht. Analysiert werden im Report auch die Entwicklungspotenziale der deutschen Medizintechnik in Bezug auf die innovativen Ansätze für die personalisierte Medizin.

Theranostik im Operationssaal

Unter dem Aspekt der medizinischen Bildgebung ist besonders der Punkt Theranostik interessant. Der Begriff ist ein Kunstwort, eine Zusammensetzung aus Therapie und Diagnostik. Gemeint ist die  „technologiegestützte Verschmelzung von Therapie und Diagnostik“ mit dem Ziel, „ die richtige Therapie für den richtigen Patienten zur richtigen Zeit zu ermitteln. Sie eröffnet auch bei chirurgischen Eingriffen die Möglichkeit zur Anpassung an die individuelle Anatomie eines Patienten.“
Dafür wird im  Operationssaal ein geschlossener Kreislauf (Closed Loop System) hergestellt aus Informationen, die die eine OP begleitenden Kontrollsysteme liefern – z.B. Röntgenaufnahmen oder Ultraschallbilder – und dem auf darauf reagierenden Arzt. Voraussetzung dafür ist zum Beispiel, dass die Diagnosegeräte miteinander vernetzt werden können, was heute sehr oft nicht der Fall ist, weil die Hersteller oft nur interne Protokolle unterstützen und die von ihnen gelieferten Daten nicht problemlos  ausgetauscht oder verarbeitet werden können. Für die Lösung dieses Problems schlägt der Innovationsreport die Entwicklung von „Service-orientierten Architekturen“ auf der Basis von „Web Services“ vor, denn sie gehen mit Standards um, die bereits erprobt und den Nutzern vertraut sind. Solche Anwenduingen könnten dem Arzt im OP dann die Bilddaten aus verschiedenen den prä- oder intraoperativen Untersuchungen zusammenstellen und aufgearbeitet präsentieren, so dass er sich beim Eingriff danach richten kann. Denn je genauer er über den Patienten und die Besonderheiten seines Körpers Bescheid weiß, desto genauer und angemessener kann er sein Handeln danach ausrichten.

Der Innovationsreport hat 24 Seiten und kann kostenlos über das Internet bezogen werden.