DRG: Interventionelle Neuroradiologie im Zertifzierungsprogramm

Wie die Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) mitteilte, wird das Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) ab Oktober um den Bereich Neuroradiologie erweitert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 04.10.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Seit zwei Jahren bereits gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) ein Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm, mit dem Behandlungsstandards und Patientensicherheit in der interventionellen Radiologie sichergestellt werden sollen. Die interventionelle Radiologie ist ein relativ junger, aber sehr erfolgreicher Zweig der Radiologie. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, viele Erkrankungen minimal-invasiv zu behandeln. So können zum Beispiel verschlossene Gefäße unter Bildkontrolle wieder geöffnet werden, ohne dass ein chirurgischer Eingriff nötig ist. Das ist besonders bei der Behandlung von Schlaganfällen von großer Hilfe und Bedeutung. Daher hat die DeGIR nun den neuroradiologischen Bereich, der durch die  Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) abgedeckt wird, in ihr Zertifizierungsprogramm aufgenommen. Professor Dr. Olav Jansen, Präsident der DGNR, dazu: „Die Interventionelle Neuroradiologie hat die Schlaganfallbehandlung in den vergangenen zehn Jahren revolutioniert. Die lokale Gefäßeröffnung beim ischämischen Schlaganfall ist eine äußerst wirksame Behandlung. Umso wichtiger ist es, dass sie von Spezialisten vorgenommen wird, die über einen hohen Ausbildungsstandard verfügen. Ich freue mich daher, dass die Neuroradiologischen Interventionen Bestandteil der Zertifizierung werden.“

Die DeGIR rechnet mit einem steigenden Bedarf an Fachleuten für Interventionelle Radiologie. Professor Dr. Dierk Vorwerk, Präsident der Fachgesellschaft: „Interventionelle Radiologie markiert einen Megatrend in der Medizin: In zahlreichen Anwendungsgebieten sind die Erfolgsraten minimal-invasiver Verfahren denen offen-chirurgischer Verfahren ebenbürtig oder überlegen, während die Komplikationsraten zum Teil deutlich niedriger sind. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung, die eine Zunahme von Krebserkrankungen und Erkrankungen des Gefäßsystems mit sich bringt, wird der Bedarf an gut ausgebildeten Interventionellen Radiologen zunehmen. Das gemeinsame Zertifizierungssystem trägt diesen enormen Anforderungen durch ein strukturiertes Ausbildungsprogramm und die Festlegung von Standards Rechnung.“