CT-Kolonographie – entscheiden die Kosten über Screening-Einsatz?
Holländische und britische Experten haben die diagnostische Effizienz der CT-Kolonographie beim kolorektalen Karzinom untersucht und sind zu positiven Ergebnissen gekommen. Der weitreichende Einsatz als Screenig-Methode dürfte aber wohl von der Kosten-Effizienz abhängen.
In der Studie CT colonography and cost-effectiveness haben holländische und britische Experten der CT-(Computertomographie) Kolonographie (CTC) eine hohe diagnostische Effizienz bei der Befundung von Darmkrebserkrankungen bescheinigt. Hatte in einer US-amerikanischen Studie von 2003 noch eine zu geringe Sensitivität der Methode beanstandet, so stellen neue Studienergebnisse, auf die sich die Autoren der obengenannten Studien beziehen, heraus, dass die Sensitivität der CT-Kolonografie heute der der Koloskopie (Darmspiegelung) nicht nachsteht. Letzteres Verfahren schreckt viele Menschen, die zur Teilnahme am Darmkrebs-Screening berechtigt sind, ab. Es handelt sich um einen Eingriff, bei dem ein Endoskop über den After ins Rektum eingeführt und durch den Mast- und Dickdarm bis in den Ausgang des Dünndarms geschoben werden kann. Wie bei jedem solchen Eingriff gibt es Risiken, z.B. eine Verletzung der Darmwand. Bei der CT- Kolonographie handelt es sich hingegen um ein nicht-invasives Verfahren. Zu weiteren Vorteilen schreiben die Autoren Dr. Margriet C. de Haan und Dr. Jaap Stoker vom University Medical Center Amsterdam sowie Dr. Steve Halligan vom University College London: „Die CTC ermöglicht eine Darstellung des gesamten Kolorektums. Darüber hinaus hat sie den Vorteil, dass sie Neoplasien (Geschwulste) in einem frühen Stadium entdeckt.“ Ihre Fähigkeit, Adenome und Krebs im Frühstadium zu entdecken, mache es möglich, die Abstände zwischen den einzelnen Untersuchungen zu vergrößern auf z.B. alle 5 bis 10 Jahre, während Stuhluntersuchungen alle zwei Jahre wiederholt werden müssten. Außerdem könne die CTC Probleme außerhalb des Darms entdecken, was keines ihrer Konkurrenzverfahren vermag.
Die Strahlenexposition der Patienten, die ihrerseits zu Krebs führen kann, sei ein Problem, doch verglichen mit dem Risiko an Darmkrebs zu sterben sei es als gering einzuschätzen.
Die Kosteneffizienz, so die Studie, könne bislang aufgrund fehlender Studien noch nicht wirklich beurteilt werden. Es sei vermuten, dass die Entscheider im Gesundheitsystem ihre Entscheidung über den Einsatz der CTC als Scrreening-Verfahren davon abhängig machen werden, ob die CTC ihre besondere Effizienz dadurch beweisen könne, dass sie auch Probleme im Umfeld des Darms aufspüren kann.
Die Studie wurde Anfang Mai in European Radiology veröffentlicht.