CT bei Kindern kann das Leukämie- und Hirntumorisiko verdreifachen
Auf der Radiologie-Plattform AuntMinnie wird auf eine britisch-amerikanische Studie hingewiesen, die belegt, dass Hirn-CTs bei Kindern ab einer bestimmten Dosishöhe eine höhere Rate von Leukämieerkrankungen und Hirntumoren nach sich zieht.
In der Studie, gemeinsam durchgeführt vom U.K. Department of Health und den National Institutes of Health (USA), wurden zwischen 1985 und 2002 die Daten von fast 18.000 Patienten mit CT-Scans aus britischen Krankenhäusern zugrunde gelegt. Ausgewertet wurden Anzahl und Typ der durchgeführten Computertomographien und für jeden Scan wurde die Dosis, die vom Gehirn und dem Knochenmark absorbiert worden war, errechnet. Auf 178.604 Patienten kamen 74 Leukämiefälle und 135 Hirntumorerkrankungen. Die Ergebnisse setzten die Wissenschaftler in Beziehung zur Krebshäufigkeit und Sterblichkeit, wie sie in den Statistiken der U.K. National Health Service Registry gespeichert sind. Der Studie zufolge kann für 10.000 Personen im Alter zwischen 0 und 20, die eine Dosis von 10 mGy (milligray) empfangen haben, ein Leukämiefall und auf 30.000 Personen ein Fall von Hirntumor prognostiziert werden. Weitere Krebsarten wurden nicht untersucht.
Dr. Mark Pearce (Institute of Health and Society, Newcastle University), Hauptautor der Studie, dazu: „Weitere Verbesserungen, die eine Dosis-Reduktion in der CT erlauben, sollten höchste Priorität haben, nicht nur für die Radiologen, sondern auch für die Hersteller. Von allerhöchster Wichtigkeit ist, dass die CT nur eingesetzt wird, wenn das klinisch absolut erforderlich ist.“ Co-Autorin Dr. Amy Berrington de González (National Cancer Institute): „Unsere Studie ist die erste, die eine direkte Beziehung zwischen Strahlenexposition in der Kindheit und Krebsrisiko herstellen kann und sie kann darüber hinaus das Risiko sogar quantifizieren.“
Die Studie wurde in The Lancet, einer renommierten Fachzeitschrift für die Bereiche Onkologie, Neurologie und Infektionskrankheiten veröffentlicht.