Computertomographie für virtuelle Autopsie in Hamburg
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) können virtuelle Autopsien mit Hilfe einer speziellen Computertomographie durchgeführt werden.
Wie das Universitätsklinikum der Hamburger Universität mitteilte, bietet die Einrichtung seit einiger Zeit virtuelle Autopsien mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens – der Computertomographie – an. Im Gegensatz zu einer Obduktion bleibe der Körper des Toten dabei unversehrt. Obduktionen würden in Deutschland immer seltener durchgeführt, heißt es, zum einen aus Kostengründen und zum anderen weil die Todesursache oft auch anders festzustellen sei. Zudem haben Angehörige oft auch eine Scheu, einer Obduktion zuzustimmen. Die per Computertomographie durchgeführte Autopsie könnte diese Hemmschwelle senken.
Bei einer Autopsie lassen sich die Ursachen, die zum Tode geführt haben, zuverlässig klären. Darüber hinaus können Erkenntnisse über weitere Erkrankungen gewonnen werden, die der medizinischen Forschung von Nutzen sind.
In einer am UKE durchgeführten Studie, veröffentlicht in den „Annals of Internal Medicine“ , einer bedeutenden und renommierten amerikanischen Fachzeitschrift für innere Medizin, wurden 162 Verstorbene per CT untersucht, davon 47 zusätzlich per konventioneller Obduktion. Bei 21,3 Prozent wurden bis dahin unerkannte Krankheiten festgestellt. Die virtuelle Autopsie per Computertomographie erwies sich als besonders genau beim Entdecken von inneren Blutungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Luftansammlungen im Brustkorb und Schlaganfällen.
Prof. Dr. Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am UKE, wird in der Mitteilung zu weiteren Nutzen der virtuellen Autopsie wie folgt zitiert: „Mit den Schnittbilduntersuchungen konnten wir darüber hinaus auch die Befunde von Patienten miteinander vergleichen und so feststellen, ob es sich bei bestimmten Begleiterscheinungen um Einzelphänomene oder Krankheitsmuster handelte.“