ACCP: Niedrigdosis-Computertomographie für Lungenkrebsscreening ausweiten
Das American College of Chest Physicians (ACCP) hat ein Ausweitung des Lungenkrebsscreening per Niedrigdosis-Computertomographie (CT) für Personen mit hohem Erkrankungsrisiko empfohlen.
Low-Dose-CT-Screening nur für begrenzte Risikogruppe
Das American College of Chest Physicians (ACCP), eine angesehene Vereinigung von Spezialisten aus den Bereichen Lungenheilkunde, Toraxchirurgie und weiteren medizinischen Disziplinen, die sich mit Erkrankungen des Brustraums befassen, hat neue Richtlinien für ein Lungenkrebsscreening bei Personen aus Risikogruppen veröffentlicht. Mit diesen Richtlinien weicht die Vereinigung von den in den Vereinigten Staaten geltenden Empfehlungen für ein Low-Dose-CT-Screening in der Lungenkrebsprävention ab.
Diese allgemeinen Empfehlungen sehen ein jährliches Screening per Computertomographie (CT) nur für Personen zwischen 55 und 75 vor, die eine Raucherhistorie von 30 oder mehr Packungsjahren vorzuweisen haben (ein Packungsjahr [pack year] ist eine Messgröße für den Zigarettenkonsum und bedeutet, dass in einem Jahr täglich 20 Zigaretten pro Tag geraucht wurden) und die entweder noch rauchen oder während der letzten 15 Jahre aufgehört haben. Für Personen mit einer kürzeren Raucherhistorie, gefährlichen Begleiterkrankungen oder solche außerhalb des angesetzten Zeitraums werden jährliche Screnings nicht empfohlen.
Lungenkrebs-Screening-Protokoll senkt Risiko deutlich
Das ACCP stützt seine neuen Empfehlungen auf Belege, die vom US-amerikanischen National Lung Screening Trial oder aus anderen Studien stammen. Sie zeigen, dass ein strukturiertes Lungenkrebs-Screening-Protokoll, das auf eine ausgeweitete Risikogruppe angewendet wird, das Risiko für hochgefährdete Personen deutlich senkt. Zur Risikogruppe werden hier z.B. auch Personen mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit oder gesunde Personen, die aus anderen Gründen (z.B. aus beruflichen) zur Risikogruppe gehören, gerechnet. Außerdem werden weitere Anstrengungen zur Raucherprävention gefordert sowie klare Qualitätsrichtlinien für das CT-Lungenkrebsscrening, die das Begleitrisiko gering halten und die positiven Effekt steigern sollen.
Die neuen Empfehlungen (Guidelines) wurden in der Maiausgabe von Chest, der Zeitschrift der Vereinigung, veröffentlicht und können auch über die Homepage der Organisation eingesehen werden.