117 Jahre Röntgen – 1. Internationaler Tag der Radiologie
Der 1. Internationale Tag der Radiologie am 8. November 2012 stellt das Thema „Onkologische Bildgebung“ in den Mittelpunkt und steht unter dem Motto „Bilder helfen heilen“.
Vor 117 Jahren entdeckte der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die elektromagnetische (und später nach ihm benannte) Strahlung, die nicht nur das physikalische Weltbild, sondern auch die medizinische Diagnostik grundlegend verändern sollte. Bilder aus dem Körperinnern wurden möglich, ohne dass der Körper geöffnet werden musste.
Mit dem 1. Internationalen Tag der Radiologie wollen die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. (DRG) und die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) an die Entdeckung erinnern und zugleich auf den diagnostischen Nutzen und Wert dieser Untersuchungsmethode hinweisen.
Den von ihnen ausgerufenen 1. Internationalen Tag der Radiologie stellten sie unter das Motto „Bilder helfen heilen“. Sie verweisen darauf, dass in Deutschland jährlich etwa eine halbe Millionen Menschen neu an Krebs erkranken und dass radiologische bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Szintigraphie eingesetzt werden, um schnell eine genaue und zuverlässige Diagnose stellen zu können.
Die onkologische Bildgebung wird für die Primärdiagnostik und für die exakte Einschätzung des Tumors (Staging) sowie für die Therapiebegleitung und -kontrolle eingesetzt. Auch bei der Krebsbehandlung kommen radiologische Verfahren zu Einsatz – im Rahmen der sog. Strahlentherapie, bei der Krebszellen gezielt bestrahlt werden, um sie zu zerstören. Da radioaktive Strahlung auch selbst kanzerogen wirkt, haben viele Menschen Vorbehalte gegen eine strahlentherapeutische Behandlung. Professor Dr. med. Michael Forsting, Präsident der DRG und Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Universitätsklinikums Essen diesbezüglich zum Anliegen des Radiologietages:
„Drei Viertel der Befragten halten die Strahlentherapie für eine wichtige und unverzichtbare Behandlungsoption bei Krebserkrankungen. Allerdings bestanden bei gut einem Drittel der Befragten auch Bedenken hinsichtlich des Einsatzes der Strahlentherapie. Diese Vorbehalte wollen wir ausräumen.“
Fortschritte bei der Tumordiagnostik erwartet die DRG von der Magnetresonanztomographie (MRT oder auch Kernspintomographie). Mit ihrer Hilfe möchte man Tumoren molekularbiologisch besser klassifizieren, um sie anschließend gezielter mit neuen Verfahren behandeln zu können.