Ultraschalluntersuchung senkt Risiko eines Gebärmutterrisses

Wie die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) mitteilte, ist es mit Hilfe einer vaginalen Ultraschalluntersuchung möglich, das Risiko eines Gebärmutterrisses bei Frauen abzuschätzen, die ihr Kind auf natürlichem Wege zur Welt bringen wollen, davor aber eine Kaiserschnittgeburt hatten.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 25.04.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 2865 mal

Vaginaler Ultraschall zeigt Narbe von vorherigem Kaiserschnitt

Die DEGUM bezieht sich in ihrer Mitteilung auf eine aktuelle Studie, die von englischen und belgischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde. Diese Studie, die unter dem Titel “Predicting successful vaginal birth after cesarean section using a model based on cesarean scar features examined using transvaginal sonography“ veröffentlicht wurde, zieht Daten von 131 schwangeren Frauen heran, die bereits einmal per Kaiserschnitt entbunden hatten.

Wenn bei Frauen zwischen der 19ten und 22sten Schwangerschaftswoche die Gebärmutter per vaginalem Ultraschall untersucht wird, so könne der Arzt aufgrund der Stärke der Muskelschicht im Bereich der Narbe des Kaiserschnittes abschätzen, ob eine natürliche Geburt für diese Frau möglich sei. Professor Dr. Ulrich Gembruch, Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Universitätsklinikum Bonn: „Damit wird eine recht gute Risikoabschätzung möglich. Wenn die Muskelwand stark genug ist und im Verlauf der Schwangerschaft nicht wesentlich abnimmt, kann selbst bei einer größeren Narbe eine vaginale Entbindung versucht werden.

Sonographie ermöglicht Risikoabschätzung

Ein Gebärmutterriss (Gebärmutterruptur) ist normalerweise eine sehr seltene Komplikation, die nur bei 0,5 bis 2 von 10.000 Geburten vorkommt. Nach vorangegangenem Kaiserschnitt jedoch steigt die Häufigkeit auf 75 von 10.000 Geburten. Prof. Gembruch : „Aufgabe des Arztes ist es, eine Mutter, die sich eine natürliche Geburt wünscht, über die Risiken zu informieren. Die Entscheidung liegt bei den Eltern.“ Eine Vaginalsonografie kann effektiv dazu beitragen, das Risiko abzuschätzen und den Eltern diese Entscheidung zu erleichtern. 

Die Studie wurde im Fachmagazin „Ultrasound in Obstetrics & Gynecology“ veröffentlicht.