Ultraschall zur Früherkennung

Eine neue Studie aus Hamburg zeigt, dass Ultraschalluntersuchungen sehr gut zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ernährungsbedingten Leberschäden und verschiedenen Formen von Krebs geeignet sind und dabei sogar Ganzkörper-MRT-Untersuchungen Konkurrenz machen können.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 14.01.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Hohes Diagnosepotential

In der am Medizinischen PräventionsCentrum Hamburg durchgeführten Studie zum Vergleich von Ultraschall und MRT im Rahmen der Früherkennung waren 833 Patientinnen und Patienten hinsichtlich kardiovaskulärer Risikofaktoren, metabolischem Syndrom, maligner Tumoren und anderer Gesundheitsprobleme untersucht worden.

Dabei wurden bei zehn Patienten/Patientinnen Tumore im Bauchraum, Schilddrüse oder benachbarten Regionen des Halses entdeckt, die gleichfalls durchgeführte MRT-Untersuchung entdeckte zusätzlich nur zwei Fälle von Lungenkrebs. Bei weiteren Patienten wurden mithilfe der Sonographie Verkalkungen der Halsschlagader aufgedeckt, ein Problem, dass die MRT nicht so zuverlässig erkennen und darstellen kann. Professor Dr. med. Josef Menzel, Direktor der Medizinischen Klinik II am Klinikum Ingolstadt und Leiter der DEGUM Sektion Innere Medizin: „Der Gefäßultraschall liefert wichtige Informationen über das Herz-Kreislauf-Risiko der Patienten und kann Therapieentscheidungen beeinflussen.  Auch Organprobleme wie die Fettleber lassen sich mittels präventiver Ultraschalluntersuchungen sehr gut diagnostizieren. Prof. Menzel: „Die Kombination von beginnender Gefäßverkalkung und einer Fettleber ist ein wichtiges Warnzeichen und sollte die Menschen davon überzeugen, ihr Risikoverhalten zu überdenken und einzustellen.

Kostengünstige Prävention

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) empfiehlt einen flächendeckenden Einsatz von Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Prävention. Argumente, die dafür sprechen, sind aus Sicht der Fachgesellschaft die risikofreie Untersuchung und die geringen Kosten. Diese liegen etwa bei einem Fünftel der Kosten, die für eine Ganzkörper-Magnetresonanztomographie anfallen.

Die Hamburger Studie wurde unter dem Titel Stellenwert der Sonografie im Rahmen präventiver Untersuchungen im Vergleich zur Ganzkörper-MRT - eine retrospektive Untersuchung bei 833 Patienten (Ultrasound versus MRI in Preventive Examinations - A Retrospective Analysis of 833 Patients) in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Ultraschall in der Medizin, die im Georg Thieme Verlag erscheint, veröffentlicht. Ein Abstract ist dort kostenfrei zu lesen.