Ultraschall und SPECT kombiniert

Am Universitätsklinikum Jena kombinieren Wissenschaftler aus dem Bereich Nuklearmedizin Ultraschall- und SPET-Bildgebung zur Untersuchung der Schilddrüse.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 13.02.2014
  • Autor: M. Heukenkamp
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SPECT/US-Hybridbildgebung: In einer
Machbarkeitsstudie kombinieren
Nuklearmediziner des UKJ um Dr. Martin
Freesmeyer handgeführte SPECT- und
Ultraschall-Untersuchungen der Schilddrüse.
Foto: M. Szabo/UKJ

Hybridbildgebung kombiniert die Vorteile

In den vergangenen Jahren hat sich die Hybridbildgebung immer stärker in der medizinischen Diagnostik durchgesetzt, da sie die Vorteile der einzelnen Bildgebungsverfahren kombiniert. Bestimme Kombinationen haben sich etabliert, so die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Computertomographie (CT) oder die PET und die Magnetresonanztomographie (MRT). Dr. Martin Freesmeyer, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Jena: „Allen diesen Gerätekombinationen gemeinsam ist die exakte Verknüpfung nuklearmedizinischer Bildgebung, die hochempfindlich Stoffwechselvorgänge sichtbar macht, aber keine gute räumliche Auflösung hat, und radiologischer Verfahren, die anatomische Strukturen detailliert darstellen können. So lassen sich krankhafte Befunde zweifelsfrei einem Organ zuordnen.

Kombination aus Ultraschall und SPECT für die Schilddrüsendiagnostik

Die Nuklearmediziner vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) haben nun mit dem Ultraschall und der Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) zwei Bildgebungsverfahren kombiniert, die zwar zu den Standardverfahren der Schilddrüsendiagnostik gehören, nicht aber zu den etablierten Hybridpartnern. Bei handgeführten Untersuchungen wurde erst die Anreicherung radioaktiv markierter Substanzen in der Schilddrüse mit einer Gamma-Kamera gemessen und darauf mittels eines Ultraschalls die Anatomie des Organs dargestellt. Die Aufnahmen wurden mithilfe von Positionsmarkierungen und einem optischen Navigationssystem übereinander gelegt. Martin Freesmeyer: „Damit konnten wir die prinzipielle Machbarkeit einer Hybridbildgebung aus Ultraschall und SPECT nachweisen.

Vielversprechende Kombination

Nach Auffassung der Jenenser Wissenschaftler könnte die Methode auch bei Patienten mit Tumorerkrankungen wie Schilddrüsenkrebs und Nebennierentumoren zur Diagnose eingesetzt werden. Dafür muss sie aber noch technisch weiter entwickelt werden. „Sonographie ist eine sehr gut etablierte, komplett strahlungsfreie Bildgebung mit moderatem Geräteaufwand, ein mobiles Hybridsystem hätte ein breites Anwendungsfeld.