Simultane PET/MRI liefert die am besten abgeglichenen Bilder

Bei einem Vergleich der Bildqualitäten, die Hybridsysteme in der medizinischen Bildgebung erzeugen, bescheinigt eine Studie der Eberhard Karls Universität in Tübingen der Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Magnetresonanztomographie (MRT) die besten Ergebnisse für die Organe des Bauchraues (Abdomen).

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 15.05.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 2997 mal

Deutlich genauere Bilder aus dem Körper

Die simultan durchgeführte PET/MRI-Untersuchung liefert im Vergleich mit Bildern aus einzeln vorgenommenen Untersuchungen, die dann später abgeglichen wurden, deutlich genauere Ergebnisse für alle Organe des Bauchraumes. Die Steigerung der Bildqualität lag hier bei durchschnittlich 51 Prozent. Für die Blase lieferte das Verfahren auch bessere Bilder als die Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie und Computertomographie (PET/CT), hier verbesserte sich die Genauigkeit beim Abgleich der morphologischen Bilder, wie sie die MRT oder CT erzeugen, mit den funktionellen aus der PET um durchschnittlich 50 Prozent.

Organbewegungen bei Scan-Protokollen berücksichtigen

Darüber hinaus untersuchten die an der Studien beteiligen Wissenschaftler um Dr. Cornelia Brendle (Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum der Tübinger Universität) auch die Bildqualitäten bei Thorax-Untersuchungen. Hier zeigt sich, dass die Qualität beim Bildabgleich um 60 Prozent höher liegt, wenn die Aufnahmen gemacht wurden, während der Patient nicht atmete oder beim Ausatmen die Luft anhielt. Die Bilder, die in der Phase des Einatmens entstanden, waren wesentlich ungenauer.

Körperbewegungen und Organbewegungen, die durch Atmung und Verdauung während einer bildgebenden Untersuchung des Körperinneren entstehen, sind hauptverantwortlich für Bildstörungen (Bildartefakte) . Die Autoren der Studie empfehlen daher für Thorax-Untersuchungen, die mit Hybrid-Verfahren durchgeführt werden, die Anwendung von Protokollen, bei denen die Aufnahmen gemacht werden, wenn der Patient nicht atmet oder ausatmet.

Die Studie entstand auf der Grundlage von Patientendaten aus der Zeit zwischen April 2011 und Januar 2012. Die 35 Patienten hatten sowohl Ganzkörper-PET/CT-Untersuchungen als danach auch PET/MRT-Untersuchungen durchlaufen. Die eingesetzten Hybridgeräte (Biograph mCT und Biograph mMR) stammten von der Firma Siemens).

Die Studie wurde in der Mai-Online-Ausgabe von Radiology veröffentlicht. Ein Abstract kann über die Homepage der Zeitung aufgerufen werden, der volle Text ist gegen Subskription erhältlich.