Siemens: schneller Diabetes-Test

Siemens Healthcare hat einen Labortest für die schnelle Analyse des Blutzuckerspiegels entwickelt, mit dem in Arztpraxen und Krankenhäusern auch eine Erstdiagnose von Diabetes sofort durchgeführt werden kann.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 29.04.2013
  • Autor: Marianne Heukenkamp
  • gelesen: 3049 mal

Patientennahes Testen

Wie das Unternehmen mitteilte, handelt es sich um ein Verfahren des poc (point-of-care`)-testing, was für eine patientennahe Labordiagnostik steht. Auf diese Weise können Wartezeiten für den Patienten vermieden und auch Kosten gesenkt werden.

Für eine Diabetes-Erstdiagnose wird eine Blutprobe des Patienten ins Labor geschickt und dort wird die HbA1c-Messung (Blutzuckerdurchschnitt der letzten sechs bis acht Wochen) durchgeführt, die Auskunft über einen Diabetes und seine Stärke gibt. Dann geht die Information zurück an den Arzt, der die Diagnose beim nächsten Besuch des Patienten mit diesem bespricht und die nötigen Therapieschritte einleitet.

Der neue Schnelltest (DCA HbA1c-Test) hat nach Mitteilung von Siemens nun die CE-Kennzeichnung erhalten und kann Ärzten und Krankenhäusern auch für die Erstdiagnose angeboten werden. Bei Medizinprodukten und Medizintechnik bedeutet die CE-Kennzeichnung nicht nur die Freigabe für den europäischen Markt, sondern setzt die Sicherheit und medizinische Leistungsfähigkeit im Rahmen des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach EN ISO 13485 voraus. Der Test war bisher nur für den Einsatz in der Therapiekontrolle von Diabetespatienten zugelassen. 

Diagnose sofort besprechen

Als Vorteile beschreibt Siemens nicht nur die große Schnelligkeit, mit der das Ergebnis vorliegt – nach sechs Minuten, während der Patient also noch beim Arzt sitzt, ist die Diagnose da. Auf diese Weise sei kein weiterer Arztbesuch nötig, was Kosten und Zeit spare. Der Patient stehe außerdem unter dem Eindruck der Erstdiagnose und sei besonders motiviert und bereit, die Therapievorschriften des Arztes aktiv zu befolgen, was beim Diabetes, wo der Krankheitsverlauf besonders stark vom Verhalten des Patienten beeinflusst wird, von nicht zu unterschätzender Bedeutung sei.